NEW YORK (awp international) - Der US-Aktienmarkt dürfte sich am Mittwoch von den jüngsten Turbulenzen weiter erholen. Knapp eineinhalb Stunden vor der Startglocke in New York taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial mit plus 0,22 Prozent auf 31 606 Punkte. Damit nähme der Leitindex erneut Kurs auf ein Rekordhoch, das er am Vortag noch knapp verpasst hatte. Die Indikation für den technologielastigen Nasdaq-100-Index lag am Mittwoch zuletzt bei plus 0,72 Prozent.

Die Furcht vor steigenden Renditen an den Anleihemärkten und einer womöglich anziehenden Teuerung hatten Anfang der Woche vor allem die heiss gelaufenen Technologieaktien nach unten gezogen. Aussagen von US-Notenbank-Chef Jerome Powell am Vortag, wonach die Inflation noch weit von den Zielen der Fed entfernt und die Fed weiter bereit ist, zur Stützung der Wirtschaft das Arsenal an geldpolitischen Instrumenten voll auszuschöpfen, hatten die Gemüter dann etwas beschwichtigt.

Die Börsen befänden sich gerade in einer unsteten Phase, in der Investoren nicht genau wüssten, wie die Bewegungen an den Anleihemärkten zu lesen seien, bemerkte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda Europe. Die Frage dürfte sich nun vor allem darum drehen, wie lange ein am Markt erwarteter Inflationsanstieg anhalte und wie die Währungshüter darauf reagierten.

Johnson & Johnson gewannen vorbörslich 1,2 Prozent und reagierten damit auf eine Einschätzung der US-Arzneimittelbehörde FDA, wonach das Corona-Vakzin des Pharmakonzerns sicher und effektiv ist.

Der irische Arzneimittelentwickler Icon will für rund zwölf Milliarden Dollar den US-Auftragsforscher PRA Health Sciences übernehmen. Damit wollen die beiden Firmen einen führenden Anbieter in der klinischen Forschung schmieden. Die Iren bieten den PRA-Aktionären pro Aktie 80 Dollar in bar und 0,4125 Icon-Anteile. Das Angebot beinhalte somit eine Prämie von rund 30 Prozent auf den Schlusskurs der PRA-Aktie vom Dienstag. Vorbörslich schossen PRA um fast 20 Prozent in die Höhe auf 153 Dollar.

Ein auf Insider-Informationen beruhender Bloomberg-Bericht, wonach die chinesische Taxi-Alternative Didi in den westeuropäischen Markt einsteigen will, färbte im vorbörslichen US-Handel negativ auf Uber ab. Die Titel des Fahrdienstvermittlers verloren etwas mehr als zwei Prozent.

Die Aktien von McAfee gewannen vorbörslich mehr als zehn Prozent, nachdem der Sicherheitssoftware-Hersteller mit seinem Umsatz die Analystenerwartungen übertroffen hatte. Beflügelnd wirkte zudem eine Hochstufung der Titel durch die Deutsche Bank./ajx/mis