NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den Kursgewinnen zu Wochenbeginn ist die Luft an den US-Börsen am Mittwoch etwas dünner. Der Leitindex Dow Jones Industrial schwankte im engen Rahmen um seinen Schlusskurs vom Vortag, als er sein höchstes Niveau seit vier Wochen erreicht hatte. Zwei Stunden vor Schluss gab das Kursbarometer der Wall Street dann moderat um 0,18 Prozent auf 24 742,59 Punkte nach.

Börsianern zufolge lassen es die Anleger etwas ruhiger angehen, nachdem sie sich zuletzt verstärkt an eine gut verlaufende Berichtssaison geglaubt hatten. An diesem Mittwoch waren jüngste Unternehmensberichte nämlich eher gemischt ausgefallen. Vor allem der IT-Riese IBM bremste mit enttäuschenden Zahlen ein wenig den zuletzt spürbaren Optimismus.

Weitere US-Indizes behaupteten sich aber knapp über der Gewinnschwelle: Der Auswahlindex der Technologiewerte Nasdaq 100 schaffte ein Plus von 0,21 Prozent auf 6830,75 Punkte. Der S&P 500 legte gestützt auf einen Rekordgewinn beim Bankhaus Morgan Stanley um 0,13 Prozent auf 2709,95 Punkte zu.

Nach der jüngsten Kursrally bis an ein Zweimonatshoch sind die Anleger von IBM am Mittwoch wohl auf dem falschen Fuß erwischt worden. Die Titel des IT-Konzerns sackten wegen enttäuschender Zahlen deutlich um 7,66 Prozent auf 148,64 US-Dollar ab. Wie Analyst Toni Sacconaghi von Bernstein Research betonte, enttäuschte IBM die in den vergangenen zwei Wochen nach oben geschraubten Markterwartungen.

Andere Zahlenvorlagen für das erste Quartal jedoch überzeugten - darunter das Bankhaus Morgan Stanley mit einem erzielten Rekordgewinn. Nomura-Analyst Steven Chubak sprach daraufhin von einem "Spitzenquartal", angetrieben vom Investmentbanking und dem Handelsgeschäft. Die Aktien kletterten um 0,75 Prozent nach oben und setzen so einen positiven Akzent in der bislang eher gemäßigt verlaufenden Berichtssaison der Finanzwerte.

Auch United Continental wusste die Anleger zu überzeugen - vor allem mit einem in Aussicht gestellten Anstieg der Ticketpreise, der die Papiere mit 6,6 Prozent ins Plus hievte. Händlern zufolge ist dies deshalb bemerkenswert, weil die Fluggesellschaft gleichzeitig ihre Kapazitäten aggressiv ausbaut.

Auch bei der Eisenbahngesellschaft CSX kamen die vorgelegten Resultate sehr gut an: Die Aktie rückte an der Nasdaq ebenfalls um 6,6 Prozent vor auf ein Rekordniveau über der Marke von 60 Dollar. Auch beim Pharmakonzern Abbott gab es zunächst eher Lob für das Zahlenwerk, die Aktien sackten jedoch zuletzt um mehr als 1 Prozent ab. Bei näherer Betrachtung übten Börsianer hier Kritik am Umsatz im Kerngeschäft.

Für die Aktien von Ebay ging es zunächst um mehr als 5 Prozent hoch, dann aber legte sich die Euphorie wegen eines positiven Analystenkommentars wieder etwas. Zuletzt betrug das Plus bei den Papieren des Online-Marktplatzes noch etwa 2,5 Prozent. Morgan Stanley hatte sein Votum um gleich zwei Stufen auf "Overweight" erhöht - vor allem wegen der geplanten Integration der Zahlungsabwicklung.

Unter den Gewinnern im Dow befanden sich derweil die Ölwerte: Aktien von Chevron und ExxonMobil stiegen um 2 beziehungsweise 1,5 Prozent und profitierten dabei Marktteilnehmern zufolge vom anziehenden Ölpreis. Als Grund dafür galten überraschend gesunkene US-Lagerbestände, die allgemein als Hinweis auf ein geringeres Angebot oder eine stärkere Nachfrage gewertet werden.

Spitzenreiter im Dow waren zuletzt aber die Aktien von Home Depot mit einem Anstieg um fast 3 Prozent. Am Markt wurde dies mit geplanten Einstellungen der Baumarktkette sowie einem vielversprechenden Analystenkommentar begründet. Vicent Andrews von Morgan Stanley sah darin Anzeichen für ein weiter starkes Marktumfeld bei Heimwerkerartikeln./tih/he