PARIS/LONDON (awp international) - Der EuroStoxx 50 hat am Montag an seine gute Vorwoche angeknüpft und etwas weiter zugelegt. Am Ende stieg der Leitindex der Eurozone um 0,26 Prozent auf 3'429,48 Punkte. Der sehr positive US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag wirkte zu Wochenbeginn weiter nach.

Als Antrieb hinzu kamen kräftige Kursgewinne der Versorgerbranche von rund 1 Prozent, nachdem am Wochenende die geplante Übernahme und Zerschlagung des Ökostromkonzerns Innogy durch die Mutter RWE und den Rivalen Eon bekannt geworden war. Negative Themen wie der Handelskonflikt mit den USA um Strafzölle auf Stahl und Aluminium hingegen rückten wieder etwas in den Hintergrund.

Der französische CAC-40 bewegte sich mit plus 0,04 Prozent auf 5'276,71 Punkte kaum vom Fleck. Der britische FTSE 100 ("Footsie") gab um 0,13 Prozent auf 7'214,76 Punkte nach.

Eon-Papiere gewannen an der Spitze im EuroStoxx gut 5 Prozent. Der Konzern will von Innogy das Energienetzgeschäft sowie den Stromvertrieb übernehmen, was Analysten überwiegend positiv beurteilten.

In Grossbritannien möchte der Industriekonzern Melrose mit einer höheren Übernahmeofferte die Aktionäre des Komponentenherstellers GKN für sich gewinnen. Das GKN-Management aber bleibt bei seiner bisherigen Haltung, lehnt auch das neue Angebot ab und versucht, sich mit einer Teilfusion mit dem US-Anbieter Dana davor zu retten. Melrose bietet nun 467,0 Pence je Aktie nach zuvor 430,1 Pence. Die Offerte bewertet GKN nun insgesamt mit rund 8,1 Milliarden Britischen Pfund (rund 9,1 Milliarden Euro).

Die Papiere von Melrose fielen um knapp 5 Prozent. Die Anteilsscheine von GKN gaben um rund 2,5 Prozent auf 424,1 Pence nach.

An der Spitze des FTSE 100 zogen die Anteilsscheine von Easyjet um fast 3 Prozent an. Der Billigflieger sei ein struktureller Gewinner im europäischen Markt für Kurzstreckenflüge, schrieb Analyst Neil Glynn von der Schweizer Bank Credit Suisse. Easyjet dürfte weiter attraktive Marktanteile gewinnen, da die Fluggesellschaft ihre Kapazitäten im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ausbauen wolle.

Schlusslicht im EuroStoxx wiederum waren die Papiere des Flugzeugbauers Airbus mit einem Minus von 2,50 Prozent. Die indische Luftfahrtbehörde hatte für Mittelstreckenjets mit den neuen Triebwerken des US-Herstellers Pratt & Whitney ein Flugverbot verhängt. Grund waren Sicherheitsbedenken./la