PARIS/LONDON (awp international) - Der EuroStoxx 50 hat am Mittwoch mit Mühe an seinen jüngsten Aufwärtstrend angeknüpft und den Sprung auf das höchste Niveau seit November 2017 geschafft. Bis zum Mittag jedoch liess der Schwung wieder nach und das Börsenbarometer stand 0,10 Prozent höher bei 3680,37 Punkten.

Ähnlich verhalten verlief das Handelsgeschehen auch in Paris und in London: Der französische Cac 40 legte um 0,14 Prozent 5854,98 Punkte zu. Für den britischen Leitindex FTSE 100 ging es um 0,17 Prozent auf 7373,63 Punkte nach unten. Bereits in Asien hatten die Anleger keine grossen Sprünge gewagt.

"Nachdem die Börsen in Europa und den USA zuletzt Mehrmonatshochs beziehungsweise sogar Rekordhöhen erreicht hatten, war es nun vielleicht unvermeidbar gewesen, dass wir eine kleine Konsolidierung an den Märkten sehen", schrieb Michael Hewson, Analyst beim Handelshaus CMC Markets UK. Eventuell werde bereits jetzt in den Kursen eingepreist, dass die Anleger zuletzt etwas zu optimistisch gewesen seien. Jüngst hatte die Aussicht auf eine Teileinigung im Handelsstreit zwischen den USA und China die Konjunktursorgen an den Märkten gemildert und den Kursen Auftrieb verliehen.

Zur Wochenmitte griffen die Investoren europaweit vor allem bei Bankaktien zu. Angeführt von Kursgewinnen bei der Societe Generale (SocGen) in Höhe von fast 5 Prozent kletterte der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks als führender in der europäischen Sektorwertung um 0,58 Prozent. Er notiert damit schon den vierten Handelstag in Folge klar im Plus. Eine bei der französischen Grossbank verbesserte Kapitalsituation wurde allgemein zum Stimmungstreiber.

Laut Analyst Omar Fall von der Barclays Bank stützt bei den 4,6 Prozent festeren Aktien der Societe Generale ein Potpourri an positiven Aspekten die Kurse - trotz eines einen überraschend starken Gewinneinbruchs. Viele Analysten hatten Lob übrig für eine besser als erwartete Kapitalausstattung. Fall jedoch hob auch Fortschritte bei der Restrukturierung und besser als erwarteten Schwung im französischen Privatkundengeschäft hervor. Jean-Francois Neuez von Goldman Sachs sah derweil den Vorsteuergewinn über den Erwartungen.

Den zweiten Platz im EuroStoxx hinter der SocGen sicherten sich die Anteilsscheine von Ahold Delhaize , die um fast 4 Prozent anzogen. Der niederländisch-belgische Handelskonzern verdiente im dritten Quartal wegen des starken US-Geschäfts mehr als erwartet.

Der französische Zughersteller Alstom blickt nach dem ersten Geschäftshalbjahr auf einen rekordhohen Auftragsbestand. Auch dessen Aktien zeigten sich in guter Form und schnellten um rund 4 Prozent in die Höhe./la/mis