China: Was bedeuten die schwindenden Währungsreserven?
Mit jeder weiteren Senkung der Währungsreserven verliert China an Munition, um einer Beschleunigung der Kapitalflucht Einhalt bieten zu können. Ein unvorhergesehenes Ereignis kann zu jedem Zeitpunkt die seit Jahren existierende schleichende Kapitalflucht zu einer „Rette sein Geld, wer kann“ Situation umschlagen lassen.
Chinas Möglichkeiten einer plötzlichen und umfassenden Kapitalflucht durch geldpolitische Maßnahmen Einhalt zu bieten sind in der Tat begrenzt. Das Verhältnis von Dollarreserven zu M2, der geläufigsten Maßeinheit der sich im Umlauf befindende Geldmenge, liegt nur bei 15,5%. Dies ist nicht nur der niedrigste Stand seit 2004 sondern zum Teil auch deutlich niedriger als bei Nachbarstaaten wie Thailand, Singapur, Taiwan, Indonesien, oder Malaysia.
Für den Fall, dass alle Stricke reissen, kann China allerdings wieder Kapitalkontrollen einführen. Leider wäre dies absolut gar nicht mit der unlängst auf dem Weltwirtschaftsforum propagierten Freihandel vereinbar.