BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen in Osteuropa haben sich am Mittwoch dem schwachen internationalen Markttrend angeschlossen. Für Unsicherheit sorgten weltweit vor allem die weiter ins Bodenlose fallenden Ölpreise.

In Russland brach der RTS-Interfax-Index um 4,83 Prozent auf 628,41 Punkte ein. Größter Verlierer waren die Aktien des Internetdienstleisters Yandex mit minus 4,35 Prozent. Die Papiere des Mineralöl-Unternehmens Bashneft büßten 3,84 Prozent ein.

In Prag verlor der Leitindex PX 2,07 Prozent auf 855,92 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 0,80 (Vortag: 0,64) Milliarden tschechischen Kronen. Die Verluste zogen sich quer durch alle Branchen. Besonders deutlich fiel das Minus beim Medienkonzern CETV aus. Dessen Aktien verloren 7,37 Prozent. Sehr schwach schlossen außerdem die Papiere der Komercni Banka mit minus 2,61 Prozent.

Die Papiere der Unipetrol gaben um 0,63 Prozent nach. Das Tochterunternehmen Benzina hat 68 seiner Tankstellen an die österreichische OMV verkauft. Unter den wenigen Gewinnern waren die Anteilsscheine der Brauerei Pivovary Lobkowicz, die um 1,17 Prozent zulegten.

In Budapest verlor der Leitindex Bux 1,99 Prozent auf 22 753,21 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 13,6 (Vortag: 10,0) Milliarden Forint.

Die Papiere des Mineralölkonzerns MOL verloren 2,53 Prozent und zählten wegen des Ölpreisverfalls zu den größten Verlierern. Für die anderen Blue Chips lief es jedoch kaum besser: Die Pharmaaktie Richter Gedeon verlor 1,65 Prozent, die Titel der OTP Bank büßten 2,24 Prozent ein und die Anteilsscheine von Magyar Telekom gaben um 1,25 Prozent nach.

In Warschau fiel der WIG-30-Index nach zeitweiligen Gewinnen um 1,25 Prozent auf 1879,21 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index gab um 1,37 Prozent auf 42 152,70 Zähler nach.

Unter den Einzelwerten verloren die Anteilsscheine der Bank Pekao 2,58 Prozent. Die Ratingagentur S&P bestätigte ihre Einstufung "BBB+" für längerlaufende Verbindlichkeiten des Finanzinstituts. Die kürzlich vorgenommene Abstufung der Kreditwürdigkeit des polnischen Staates beeinflusse die Bank Pekao nicht, hieß es zur Begründung. Für die PKO Bank Polski hingegen senkte S&P das Rating von "BBB+" auf "BBB". Es ist die letzte Einstufung, denn das Finanzinstitut kündigte den Vertrag mit S&P. Man wolle nicht mehr zwei Ratingagenturen bezahlen, teilte die PKO Bank mit. Die Aktie der Bank gewann im schwachen Umfeld 1,38 Prozent.

Die Anteilsscheine des Versicherers PZU hingegen verloren 2,96 Prozent. Der Aufsichtsrat des Konzerns hat Michal Krupinski erwartungsgemäß als neuen Vorstandschef bestätigt. Die Titel des Speiseölherstellers Kernel sanken zudem nach Umsatzzahlen zum ersten Geschäftshalbjahr 2015/16 um 2,78 Prozent./dkm/APA/ck/stb