Zürich (awp) - Den Schweizer Aktienmarkt setzt am Freitag im frühen Handel seinen Anstieg von dieser Woche fort. Dabei gelang es dem SMI um 09.10 Uhr sein bisheriges Allzeithoch von 9'548,09 Punkten vom 4. Juni 2007 zu knacken. Schon gleich zur Eröffnung war der Leitindex nahe an die Schwelle herangekommen, es fehlte ihm jedoch vorerst noch ein einziger Punkt. In den zehn Jahren zwischen den beiden Höchstwerten hatte der SMI im März 2009 seinen Tiefpunkt erreicht. Inzwischen hat er nun wieder rund 125% zugelegt, wobei Ereignisse wie die Sub-Prime-Krise, die Lehmann-Pleite, die Griechenland- und Euro-Krise, die Euro-Untergrenze sowie deren Aufhebung ins Land gegangen sind.

Gestützt werden die Kurse im frühen Handel des heutigen Tages konkret von den guten Vorgaben aus Übersee. An der Wall Street hatte sich am Vorabend der Aufwärtstrend fortgesetzt. Und auch in Asien zeigten sich die Optimisten in der Überzahl. Die Börse in Seoul profitierte dabei von der Wiederannäherung Süd- und Nordkoreas. In Händlerkreisen wird ausserdem auf den am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht verwiesen. Von diesem erhoffen sich die Investoren weiteren Schwung. Von Unternehmensseite her stehen hingegen am heutigen Tag kaum News auf der Agenda.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr 0,38% höher bei 9'545,28 Punkten. Das neue Allzeithoch liegt bis zu diesem Zeitpunkt bei 9550,86 Punkten (erreicht um 09.13 Uhr). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zieht um 0,42% auf 1'550,26 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,31% auf 10'926,13 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 26 im Plus und vier im Minus.

Bei den SMI-Werten führen die zyklischen Papiere von Adecco (+1,2%) die Indexspitze an. Laut Händleraussagen profitiert die Aktie des Stellenvermittlers von einer Ratingheraufstufung eines gewichtigen Analysehauses.

Auch die Titel der Grossbanken Credit Suisse (+1,2%), UBS (+1,0% auf 18,66 CHF) sowie die von Julius Bär (+0,5%) performen im frühen Handel überdurchschnittlich. Für UBS hatte die Royal Bank of Canada im Rahmen einer Sektorstudie das Kursziel auf 20,00 von 19,50 CHF erhöht und beliess die Einstufung auf "Sector Perform". Veränderungen im Agieren der Zentralbanken FED und EZB dürften 2018 das Umfeld im Investment Banking beeinflussen, heisst es.

Bei den defensiven Pharmatiteln stehen Roche GS (+0,2% auf 252,20 CHF) etwas im Fokus. Hier bekräftigte Jeffries die Kaufempfehlung und schraubte das Kursziel etwas nach oben. Mehrere Medikamente der Basler dürften die Erwartungen für 2018 und darüber hinaus übertreffen und zu Erhöhungen der Guidance führen, heisst es im Kommentar.

Die Papiere von Branchennachbar Novartis (+0,3%) eröffneten derweil ebenfalls positiv, genauso wie die des dritten Index-Schwergewichts Nestlé (+0,5%).

Besser sieht es wiederum bei Kühne+Nagel (+0,8%) aus. Hier hat Barclays das Kursziel im Rahmen einer Branchenstudie leicht erhöht. Bei dem Logistikkonzern werde das grosse Thema für 2018 die Umsetzung der neuen Firmenstrategie "KN+NextGen" sein, schreiben die Analysten. Dabei erwarten die Analysten, dass das Unternehmen schneller als der Markt wachsen kann.

Am breiten Markt sorgen ausserdem Emmi (+2,7%) für etwas Gesprächsstoff. Der Milchverarbeiter verkauft seine Minderheitsbeteiligung am amerikanischen Jogurt-Unternehmen Siggi's und erwartet daraus im Geschäftsjahr 2018 einen positiven Effekt in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe auf Stufe Reingewinn. Nachgefragt werden auch die Aktien der Jungfraubahnen (+1,2%). Das Unternehmen hat zum zweiten Mal in seiner Geschichte über 1 Mio Besucher auf die Hauptattraktion Jungfraujoch befördert.

Negativ tendieren hingegen Addex (-5,1%), nachdem sie allerdings in den letzten beiden Tagen massiv zugelegt hatten. Ebenfalls talwärts geht es für Idorsia (-2,2%) und AMS (-0,4%). Bei ersteren hatte Jeffries am Morgen das Rating von "Buy" auf "Hold" reduziert. Die Aktien des Sensorenherstellers AMS wiederum wurden bereits am Vortag von den vom Grosskunden Apple gewährten Vergünstigungen bei einem Batterie-Austausch bei älteren iPhone-Modellen belastet.

Ihren letzten Handelstag an der Schweizer Börse haben heute ausserdem die Papiere von Syngenta (+0,1%). Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta wurde im vergangenen Jahr vom chinesischen Staatskonzern ChemChina übernommen, der entschied, die Aktien zu dekotieren.

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