Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Freitag kaum verändert eröffnet. Dem Börsenaufschwung der laufenden Woche sei vorläufig die Luft ausgegangen, heisst es im Handel. Dies habe sich bereits am Vorabend an der Wall Street gezeigt. Dort setzte der Dow Jones den Rekordlauf zwar fort, allerdings nur in kleinen Schritten. In der Schweiz verlieren die Titel der UBS nach der Zahlenvorlage und den eigentlich positiven Vorzeichen im vorbörslichen Geschäft nun kräftig an Wert.

Den Märkten fehlten derzeit die nötigen Impulse für Anschlusskäufe, heisst es im Handel weiter. Neue Impulse könnten am frühen Nachmittag die BIP-Daten aus den USA zum vierten Quartal liefern. Zudem werden auch noch Angaben zu den US-Auftragseingängen oder zum Konsumentenvertrauen erwartet. Zuletzt hat der Konjunkturoptimismus mit der Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten und den damit verbundenen Ankündigungen zur Infrastruktur- und Steuerpolitik zugenommen.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 9.30 Uhr 0,04% höher bei 8'409,00 Punkten. Damit steuert der SMI auf ein kräftiges Wochenplus von derzeit 1,6% zu. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verliert 0,15% auf 1'345,79 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt leicht um 0,05% auf 9'179,56 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen je 14 im Plus und im Minus, während Clariant und Bâloise auf der Stelle treten.

UBS verlieren an der Börse trotz der über den Erwartungen liegenden Resultate zum vierten Quartal 2,5%. Die Analysten zeigten sich in ihren ersten Kommentaren durchaus positiv angetan vom Quartalsabschluss der Grossbank. Insbesondere die Performance der Investment Bank und der Vermögensverwaltung in den USA hätten überzeugt. Jedoch verunsichert die schwächelnde Kernsparte Wealth Management die Anleger.

Mit der UBS sind auch Credit Suisse (-2,8%) und Julius Bär (-1,9%) auf die Verliererstrasse eingeschwenkt. Der Vermögensverwalter wird kommende Woche die Geschäftszahlen 2016 vorlegen. CEO Boris Collardi hat derweil mit Blick in die Zukunft erklärt, dass die Trump-Wahl den Schweizer Vermögensverwaltern zu guten Geschäften verhelfen dürfte.

Aryzta büssen weitere 1,1% ein. Seit der in der Vorwoche veröffentlichten Gewinnwarnung haben die Titel mehr als einen Drittel an Wert verloren. Dufry geben um 0,6% nach. Goldman Sachs hat den Titel nach der zuletzt überdurchschnittlichen Kursentwicklung von der 'Pan-Europe Buy List' genommen und das Rating auf 'Neutral' von 'Buy' abgestuft. Das Aufwärtspotenzial sei mittlerweile begrenzt, so die zuständige Analystin.

Auf der Gegenseite klettern Swiss Re um 1,3% in die Höhe. Goldman Sachs hat hier die Einstufung auf 'Buy' von 'Neutral' angehoben. Der Rückversicherer sei gut positioniert, um durch die anstehenden Herausforderungen des Marktes zu navigieren, heisst es im Kommentar. Die Aktie biete zudem eine sichere und attraktive Rendite mit einem tiefen Risikoprofil dank des komfortablen Niveaus an überschüssigem Kapital.

Weniger stark auf dem Vormarsch sind Zykliker wie Richemont (+0,9%) oder LafargeHolcim (+0,4%), während die Schwergewichte Nestlé (+0,5%), Roche (+0,3%) und Novartis (+0,1%) den SMI etwas stützen. Bei Actelion (+0,2%) ist etwas Ruhe eingekehrt, nachdem das 30-Mrd-USD-Kaufangebot von Johnson&Johnson die Titel am Donnerstag um 19% in die Höhe getrieben hatte.

Im breiten Markt hat der Ostschweizer Metallverarbeiter SFS (Aktie: +1,2%) mit dem Umsatz sowohl die eigenen, als auch die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dabei gelang es der Gruppe auch, die operative Marge deutlich zu verbessern, was an der Börse Anklang findet.

Auch Börsenneuling KTM Industries (+3,5%) steigerte Umsatz und Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich. Derweil sollen die Aktionäre der Beteiligungsgesellschaft Nebag (+0,5%) in den Genuss einer Ausschüttung in Form einer steuerfreien Nennwertrückzahlung von 0,70 CHF pro Namenaktie kommen.

mk/ra