Zürich (awp) - Nach den zuletzt deutlichen Verlusten kommt es zum Wochenstart am Schweizer Aktienmarkt zur Gegenbewegung. Unterstützung kommt von den Vorgaben aus Übersee, wo sowohl die Futures an der Wall Street als auch die meisten Börsen in Asien leichte Gewinne verbuchen. Der Machtkampf zwischen Privatanlegern und Hedgefonds in den USA habe zuletzt für eine erhöhte Volatilität gesorgt, die auch vorerst anhalten dürfte, heisst es aus dem Handel.

Ausserdem sorgen weiter die Corona-Pandemie, das Impfchaos sowie die Lockdowns in vielen Länder für Zurückhaltung der Anleger an den Aktienmärkten. Die hohen Schwankungen an den Märkten könnten denn auch Vorbote für eine Korrektur sein. Allerdings sei die Ausgangslage nicht zuletzt dank der grossen Liquidität durch die Zentralbanken eine andere als noch vor einigen Jahren. Schwache Tage würden daher gerne zum Einstieg genutzt.

Der SMI gewinnt gegen 09.20 Uhr 0,81 Prozent auf 10'676,91 Punkte. Zum Vergleich: In der Vorwoche ist der Leitindex um mehr als 3 Prozent gefallen und hat ist auch unter den Schlussstand von 2020 von 10'704 Punkten gerutscht.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,74 Prozent auf 1'690,19 und der breite SPI 0,79 Prozent auf 13'296,97 Zähler. Alle 30 SLI-Werte bist auf drei geben nach.

Wie hoch die Nervosität auch hierzulande derzeit ist, zeigt sich auch am Volatilitätsindex VSMI, dem Angstbarometer der Börse, das auf dem höchsten Stand seit drei Monaten notiert.

Nachrichten gab es am Morgen von Julius Bär (-3,7%). Die Gruppe hat 2020 den Gewinn deutlich erhöht. Die Vermögensverwaltungsbank profitierte im vergangenen Jahr von einer stark gestiegenen Kundenaktivität bei einer hohen Volatilität der Märkte wegen der Coronakrise. Analysten zeigen sich in ihren ersten Reaktionen auch eher angetan. Entsprechend könnten die Verluste eher als Gewinnmitnahmen nach einem bisher starken Jahr (+7%) gesehen werden.

Die Aktien der beiden Grossbanken CS (-0,1%) und UBS (+0,1%) hinken dem Markt ebenfalls hinterher. Clariant ziehen um 1,0 Prozent an, nachdem der VR-Präsident im Machtkampf mit dem Grossaktionär das Handtuch geworfen hat.

Zu den Favoriten zählen auch Sika (+2,4%). Mit Straumann, Sonova und Alcon gewinnen zudem noch Vertreter der Gesundheitsbranche klar hinzu. Ihre Avancen liegen zwischen 1,8 und 1,3 Prozent.

hr/ra