Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Montag mit leichten Abgaben eröffnet. Eine Belastung sind dabei insbesondere die Zahlen unter Druck stehenden UBS, wogegen eine knappe Mehrheit der Bluechips fester notiert. Die Stimmung zum Wochenbeginn wird in Marktkreisen denn auch eher als neutral denn negativ eingestuft. Im Fokus stehen global gesehen die Hoffnungen auf eine baldige Regierungsbildung in Deutschland und der noch nicht gelöste Budgetstreits in den USA.

In Marktkreisen wird der "Shutdown" indes eher gelassen gesehen, zumindest vorläufig. Dies sei eine politische Angelegenheit mit nur beschränktem Einflusspotential auf die weiterhin starke Verfassung der US-Konjunktur, so der Tenor. In der neu angelaufenen Woche richten sich die Blicke nun auf die weiter Fahrt aufnehmende Berichtssaison sowie auf geldpolitischer Ebene auf die Sitzungen der Bank of Japan und der Europäischen Zentralbank.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr 0,17% tiefer bei 9'493,72 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,24% auf 1'563,79 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,07% auf 10'926,99 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 21 im Plus und 9 im Minus.

Grösster Verlierer sind derzeit UBS (-3,1%). Die Bank hat das vierte Quartal 2017 wie angekündigt mit einem Milliardenverlust abgeschlossen; schuld daran sind die Wertberichtigungen auf steuerlich abzugsfähige Verlustvorträge wegen der US-Unternehmenssteuerreform. Insgesamt wird das vorliegende Ergebnis als uneinheitlich bezeichnet. Während der Vorsteuergewinn im Wealth Management eher am unteren Ende der Erwartungsbandbreite ausfällt, übertrifft jener im Wealth Management Americas die Schätzungen klar. Eher enttäuschend sei hingegen der Gewinnbeitrag aus dem Investment Banking ausgefallen, so der Tenor. Gut kommen wiederum die progressive neue Ausschüttungspolitik sowie das Aktienrückkaufprogramm an.

Im Sog von UBS geben auch CS (-1,0%) überdurchschnittlich nach. Die Verluste der weiteren im roten Bereich stehenden Papiere sind dagegen relativ moderat; so geben etwa Julius Bär 0,7% nach, Sonova und Kühne+Nagel je 0,2%.

Richemont (-0,3%) büssen ebenfalls nur leicht an Terrain ein. Der Luxusgüterkonzern hat am Morgen die Absicht zur vollständigen Übernahme der Online-Plattform Yoox Net-A-Porter verkündet. Auf den Gewinn von Richemont dürfte sich die Transaktion lediglich marginal auswirken, sie sei aber ein wichtiger Schritt in der verstärkten Ausrichtung auf Online-Kanäle, heisst es in einem Kommentar dazu.

Auf der Gewinnerseite liegen Dufry mit einem Plus von 1,4% in Front. Der Reisedetailhändler hatte am Freitagabend über die Fortschritte beim geplanten Börsengang der US-Tochter Hudson berichtet. Dieser könnte Dufry laut einer Schätzung der Zürcher Kantonalbank über 900 Mio CHF einbringen. Dufrys Verschuldung würde damit so weit sinken, dass wieder Ausschüttungen an die Aktionäre möglich wären.

Weiter legen Logitech (+0,5%) am Vortag der Ergebnispublikation oder Sika (+0,7%) etwas deutlicher zu. Letztere erhalten dabei Unterstützung von einem Interview des CEO Paul Schuler mit der "Finanz und Wirtschaft". Er sieht eine Chance, dass der zuletzt stark gestiegene Aktienkurs eine Lösung im Streit um den Verkauf des Unternehmens bringen könnte, bei der alle Parteien als Gewinner vom Platz gehen könnten.

Für Nestlé (+0,1%) hat Barclays und für Adecco (+0,3%) die Royal Bank of Canada das Kursziel leicht erhöht, die Ratings lauten unverändert "Equal Weight" bzw. "Sector Perform".

Auch Novartis (+0,1%) ziehen leicht an. Der Pharmakonzern hat die Übernahme der französischen Firma Advanced Accelerator Applications (AAA) weitgehend abgeschlossen. Bis Ende Januar läuft nun noch eine ergänzende Angebotsfrist.

Im breiten Markt rücken Dätwyler (+1,7%) deutlicher vor. Der Titel wird dabei von der Meldung über eine Vertragsverlängerung mit dem wichtigsten Kunden Nestlé beflügelt. Demnach wird Dätwyler auch in den kommenden Jahren die Kapseln für den wichtigsten Kunden Nespresso herstellen.

Gut gesucht sind nach Zahlen zudem Interroll (+3,2%).

cf/ra