Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit deutlichen Gewinnen in das neue Börsenjahr 2023 gestartet. Marktteilnehmer gehen dennoch davon aus, dass sich der Handel zunächst ruhig gestalten wird. Erst mit der Eröffnung eines liquiden US-Handels am Nachmittag gehe es im neuen Börsenjahr 2023 richtig los, heisst es. Derweil habe sich an den übergeordneten Themen nicht viel geändert. Der Markt steht nach wie vor unter dem Einfluss des Ukraine-Krieges und der anhaltend hohen Inflation, gegen die die weltweiten Notenbanken mit Zinserhöhungen ankämpfen.

Vor diesem Hintergrund dürften denn auch die jüngsten Inflationsdaten aus Deutschland für eine gewisse Spannung sorgen. "Grosse Abweichungen von den Konsenserwartungen könnten auch die Erwartungen des Marktes an die kommenden EZB-Entscheidungen ändern", heisst es in einem Kommentar. Auch die jüngsten Kommentare von IWF-Chefin Kristalina Georgiewa stimmten eher vorsichtig, ergänzt eine weitere Händlerin. Georgiewa warnte, dass der Weltwirtschaft "ein hartes Jahr bevorsteht, härter als das Jahr, das wir hinter uns lassen".

Der SMI gewinnt gegen 09.10 Uhr 0,92 Prozent hinzu auf 10'827,78 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 1,16 Prozent auf 1659,47 und der breite SPI um 0,89 Prozent auf 13'857,30 Zähler. Dabei gewinnen alle 30 SLI-Werte hinzu.

Nach dem Motto "Die Letzten werden die Ersten sein" greifen Investoren am ersten Handelstag des neuen Jahres zunächst bei den grössten Verlierern des Vorjahres zu. Entsprechend ziehen die Technologiewerte wie AMS Osram (+4,6%), Temenos (+3,6%), VAT (+2,2%) und Logitech (+2,1%) überdurchschnittlich an.

Schlusslicht sind dagegen die Genussscheine von Roche, die sich nach einem schwächeren Start um 0,1 Prozent verteuern. In einer Branchenstudie von JPMorgan senken die Experten Rating und Kursziel. Es sei fraglich, ob die 2023 anstehenden Pipeline-Daten ausreichten, die Stimmung dem Wert gegenüber zu verbessern.

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