Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Mittwoch im frühen Geschäft etwas schwächer, wobei die Mehrheit der Titel allerdings zulegt. Im Fokus stehen insbesondere Novartis und Lonza nach Zahlen sowie Roche nach der Ankündigung des Abbruchs zweier Studien. Die Pharmaschwergewichte belasten den Gesamtmarkt mit ihren Abgaben. Aus politischer Sicht gilt es, das jüngste Votum des britischen Parlaments zum Brexit zu verdauen. Dieses hatte der Regierung den Auftrag erteilt, die Brexit-Bedingungen mit der EU neu zu verhandeln, was letztere bereits wieder abgelehnt hat. Die Unsicherheit über den weiteren Fortgang dieser Geschichte bleibt damit erhalten. Das Risiko eines ungeordneten EU-Austritts Grossbritanniens sei damit wieder gestiegen, hiess es am Markt.

Mit Spannung blicken die Investoren aber auch bereits auf den nach Börsenschluss in Europa anstehenden neuesten Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank sowie auf den Beginn der Handelsgespräche zwischen den USA und China. Hochrangige Delegationen wollen am Mittwoch für zwei Tage in Washington zu einer neuen Runde zusammenkommen, allerdings werden die Gespräche vom Streit um den chinesischen Telekom-Riesen Huawei überschattet. Mit Blick auf die Notenbanksitzung am Abend lautet die entscheidende Frage, ob das Fed vor einer möglicherweise längeren Zinserhöhungspause steht.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 9.15 Uhr 0,34 Prozent tiefer bei 8'910,22 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,26 Prozent auf 1'388,11 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,32 Prozent auf 10'432,11 Punkte. Von den Top 30 Werten legen 19 zu und 11 geben nach.

Als Hauptbelastung für den Gesamtmarkt erweisen sich Novartis (-2,0%). Der Pharmakonzern wartete mit einem eher durchwachsenen Ergebnis für das vierte Quartal auf. Nicht nur beim Umsatz, auch auf den Stufen Kern-EBIT und Kern-Reingewinn werden die Konsensschätzungen knapp verfehlt. Auch die Zielvorgaben für das neue Jahr wissen nicht vollends zu überzeugen. Positiv gewertet wird hingegen das 10 Milliarden Franken schwere Aktienrückkaufprogramm.

Roche (-0,1%) als zweiter Pharmagigant büssen dagegen nach der Ankündigung des Abbruchs zweier Studien zur Behandlung von Alzheimer lediglich moderat ein.

Markant sind dagegen die Verluste von Lonza (-7,1%), den zweiten Blue Chip mit Zahlen. Mit dem Umsatz und dem operativen Gewinn hat der Pharmazulieferer aus Basel die Erwartungen der Analysten lediglich knapp erfüllt. Belastet wird das Papier aber insbesondere vom bevorstehenden Abgang des langjährigen CEO Richard Ridinger. Beobachter bedauern den Rücktritt und verweisen auf die operativen Fortschritte bei Lonza unter seiner Führung.

Etwas erholt von den gestrigen Verlusten im Anschluss an schwache Exportzahlen zeigen sich die Luxusgüteraktien Richemont (+1,4%) und Swatch (+1,1%) an der Spitze des SMI.

Übertroffen werden diese einzig von AMS (+3,1%) nach überraschend guten Gewinnzahlen von Apple.

Im breiten Markt werden Rieter (-6,5%) dagegen nach einem enttäuschenden Bestellungseingang deutlich zurückgebunden, wogegen Emmi nach Zahlen 4,0 Prozent höher stehen.

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