Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag mit gehaltenen Kursen in einen spannenden Handelstag gestartet. Kurz nach Eröffnung tendiert allerdings eine Mehrheit der Titel knapp im Plus. Angesichts der Fülle an möglichen Impulsgebern sowohl seitens der Notenbanken als auch auf politischer Ebene, wurde in Marktkreisen schon vom "Super-Donnerstag" gesprochen. In der Startphase erhalten die Aktien von der amerikanischen Notenbank etwas Unterstützung. Diese hatte am Vorabend zwar wie erwartet nicht an der Zinsschraube gedreht, dabei aber gleichzeitig eine anhaltende Zinspause signalisiert, was in Börsenkreisen gut ankommt.

Der Fokus der Investoren richtet sich nun auf die EZB, welche anlässlich des Zinsentscheides die erste Medienkonferenz unter der neuen Leitung von Christine Lagarde abhalten wird, sowie davor noch auf die Schweizerische Nationalbank und ihre letzte geldpolitische Lagebeurteilung des Jahres. Von beiden Instituten wird keine Anpassung der Leitzinsen erwartet. Bei der SNB werden neben dem eigentlichen Zinsentscheid wohl vermehrt auch die negativen Auswirkungen der aktuellen Geldpolitik interessieren. Auf politischer Ebene stehen die Wahlen in Grossbritannien im Zentrum.

Der SMI notiert um 09.10 Uhr 0,08 Prozent höher bei 10'413,41 Punkten. Der die 30 grössten Werte umfassende SLI legt 0,16 Prozent auf 1'601,67 Punkte zu und der breit gefasste SPI 0,11 Prozent auf 12'596,78 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen lediglich fünf knapp im Minus, während zwei unverändert sind.

Von Interesse ist aktuell die Kursentwicklung des Schwergewichts Nestlé (+0,3%). Der Nahrungsmittelkonzern hat am Vorabend über einen weiteren Schritt bei seiner laufenden Portfoliobereinigung berichtet. So wurde das amerikanische Glacé-Geschäft für 4 Milliarden Dollar an das Joint Venture Froneri verkauft. Dieses hatte Nestlé gemeinsam mit PAI Partners 2016 gegründet. Der Schritt wird in Marktkreisen positiv beurteilt. Einmal mehr zeige sich, dass CEO Mark Schneider bereit sei, die notwendigen transformativen Schritte vorzunehmen, heisst es dazu unter anderem.

Die grössten Gewinne verzeichnen aktuell AMS und Clariant (je +1,5%) sowie Temenos (+1,0%).

Roche (-0,3%) und Novartis (-0,1%) geben minim nach. Die Deutsche Bank hat die Empfehlungen "Buy" bzw. "Hold" jeweils bestätigt und gleichzeitig die Kursziele für beide Titel klar erhöht.

Etwas mehr als Roche verlieren einzig Vifor Pharma (-0,3%).

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