Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse dürfte am Montag mit höheren Kursen in die neue Woche starten. Den positiven Vorgaben von der Wall Street und aus Asien werde sich die Schweiz wohl anschliessen, heisst es am Markt. Die Sorgen über ein baldiges Endes der Billiggeldpolitik der US-Notenbank (Fed) hätten wieder etwas nachgelassen. Stimmen aus den Reihen des Fed, angesichts der sich rasant ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus die konjunkturstützenden Anleihekäufe nicht vorschnell zu reduzieren, stützten dabei die Kurse. Tapering, also die Reduktion der Anleihenkäufe, bleibt zwar das Thema am Markt. Doch nun könnte laut Marktbeobachtern die Delta-Variante zum "Game Changer" werden.

Am Freitag hatte Robert Kaplan, der Fed-Präsident von Dallas, der laut CS-Kommentar als Befürworter des Tapering gilt, gesagt, dass die Delta-Variante von Covid-19 Auswirkungen auf Einstellungen und Produktion habe. Konkretere Angaben dazu erhoffen sich die Marktteilnehmer dazu vom Notenbankertreffen in Jackson Hole am Freitag. Dabei steht die Rede von Fed-Chef Jerome Powell im Zentrum des Interesses. Bis dahin halten die Märkte aber auch Impulse in Form von Konjunkturzahlen. Am Montag stehen die europäischen Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistungen und verarbeitendes Gewerbe und in den USA die Verkäufe bestehender Häuser zur Publikation an. Dagegen bleibt es von Unternehmensseite zunächst noch eher ruhig.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird um 08.15 Uhr um 0,48 Prozent höher indiziert bei 12'475,70 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte werden höher gestellt. die Aufschläge belaufen sich auf 0,3 bis 1,2 Prozent.

Die Aktien von Alcon (+1,2% auf 74,90 Fr.) profitieren von einer Kurszielerhöhung der UBS auf 85 von 75 Franken mit weiterhin Rating "Buy". Die Papiere des Augenheilkonzerns hatten letzte Woche im Zusammenhang mit den veröffentlichten Zweitquartalszahlen über 14 Prozent zugelegt.

Auf Erholungskurs einschwenken könnten die Aktie von Richemont und Swatch (je +0,5%). Händler erwarten hier eine Gegenbewegung nach der schwachen Performance in der Vorwoche. Die Ausbreitung der Delta-Variante von Covid-19 in Asien hatte steigende Konjunktursorgen ausgelöst und die beiden Titel entsprechend belastet.

Auf den hinteren Reihen fallen Cembra Money Bank (-4,6%) negativ auf. Die Kreditbank hat eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Die Bank und der Detailhandelskonzern Migros beenden per Juni 2022 ihre langjährige Zusammenarbeit im Kreditkartengeschäft. Cembra erwartet daher ab 2022 einen um 10 bis 15 Prozent tieferen Reingewinn. Mittelfristig soll dies aber durch "geeignete Massnahmen" kompensiert werden.

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