Zürich (awp) - Nach dem eher verhaltenen Wochenstart zeichnet sich auch für Dienstag ein zaghafter Auftakt an der Schweizer Börse ab. Es fehlen die wichtigen Impulse der Wall Street, die am Montag wegen des Martin-Luther-King-Feiertages geschlossen blieb. In Asien geben die Märkte unterdessen am Dienstag überwiegend nach. Laut Händlern sind daran vor allem die Zinshoffnungen schuld, die erneute Dämpfer erhalten haben.

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat am Montag erklärt, es sei zu früh, um über Zinssenkungen zu diskutieren. Noch weiter ging der österreichische Zentralbankchef Robert Holzmann, der davor warnte, noch in diesem Jahr mit einer Zinssenkung durch die EZB zu rechnen. Investoren reagierten und haben die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der EZB gesenkt. Als nächster Datenpunkt rücken nun die US-Einzelhandelsumsätze für Dezember am morgigen Mittwoch in den Fokus. Sie könnten die Rezessionsängste und Sorgen um das Wirtschaftswachstum schüren, sollten die Verbraucherausgaben Anzeichen einer Abkühlung zeigen.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 08.20 Uhr um 0,16 Prozent tiefer auf 11'189,88 Punkte. Die Spanne reicht von -0,4 Prozent bei ABB bis +0,4 Prozent bei Lonza.

Der Elektrotechnikkonzern ABB sieht Medienberichten zufolge nur begrenzte Auswirkungen des Konflikts im Roten Meer auf seine Lieferketten.

Bei den Gewinnern Lonza, Novartis (+0,3%) und Swiss Life (+0,2%) sind es jeweils Analystenkommentare, die die Titel antreiben. So äussern sich gleich drei Analysehäuser wohlwollend über den Pharmakonzern Novartis. Anders sieht es beim Branchenkollegen Roche aus, der einmal mehr das Nachsehen hat, wie Abstufungen und Kurszielreduktionen zeigen.

Zahlen lieferten am Morgen Lindt&Sprüngli (+1,8%) und DocMorris (+0,1%). Der Schokoladenhersteller hat 2023 erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Umsatz von mehr als 5 Milliarden Franken eingefahren.

Die Online-Apotheke DocMorris hingegen hat im vergangen Jahr weniger umgesetzt. Gegen Jahresende zogen die Verkäufe allerdings deutlich an. Mit Blick nach vorne liegt der Fokus auf dem E-Rezept in Deutschland.

Im Plus notiert auch der Flughafen Zürich (+0,8%) der im vergangen Jahr 2023 deutlich mehr Passagiere gezählt hat.

Mit einem Minus von 4 Prozent halten Stadler Rail vorbörslich die rote Laterne, nachdem die UBS Rating und Kursziel aus Sorge um den weiteren Geschäftsverlauf gesenkt hat.

hr/rw