Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Dienstag im vorbörslichen Handel etwas fester. Nach der seitwärts verlaufenen Vorwoche und dem leicht negativen Start in die aktuelle zeichnet sich damit zumindest für die Eröffnungsphase wieder ein leichter Aufwärtstrend ab. Da die US-Börsen am Vortag wegen eines Feiertags geschlossen blieben, fehlt ein wichtiger Impulsgeber. In Asien haben die Aktien am Berichtstag aber sowohl in Japan als auch in China klar angezogen. Getragen wird der hiesige Gesamtmarkt insbesondere von den starken Novartis.

Eine Stütze ist den Schweizer Aktien auch der weiterhin starke Euro, welcher sich gegenüber dem Franken bei über 1,18 CHF etabliert hat. Angesichts der fehlenden US-Vorgaben und der erst vereinzelt eintreffenden Angaben der Unternehmen zum Geschäftsjahr 2017 dürfte das Potential nach oben momentan aber noch etwas eingeschränkt sein, hiess es in Marktkreisen, auch wenn der Optimismus der Investoren noch kaum abgeebbt sei.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.20 Uhr 0,21% höher bei 9'557,04 Punkten. Von den 20 SMI Blue Chips tendieren bis auf die beiden Grossbank alle etwas fester.

Mit Abstand an der Spitze liegen dabei Novartis (+1,1%). Das Pharmaunternehmen hat am Morgen gleich zu zwei Medikamenten Neuigkeiten vorgelegt. Demnach wurde für das Schuppenflechte-Medikament Cosentyx in einer Studie dessen Überlegenheit gegenüber einem Vergleichsmedikament eines Konkurrenten bewiesen. Und die FDA hat einen Zulassungsantrag für ein Biosimilar von Sandoz angenommen, welches ebenfalls gegen entzündliche Krankheiten eingesetzt werden soll.

Roche fallen dagegen nicht weiter auf und werden wie die Mehrheit der übrigen Titel im Bereich von 0 bis 0,1% höher gestellt. CEO Severin Schwan hat sich in einem Interview mit der "Financial Times" mit Blick auf das Geschäftsjahr 2018 zurückhaltend gezeigt. Die Lancierung neuer Medikamente zum Ersatz von wegfallendem Umsatz von Mitteln, deren Patentschutz abgelaufen ist, sei nebst den Entwicklungs- auch mit Marketingkosten verbunden, was die Marge zumindest in der Startphase belaste, so Schwan. Er bat deshalb um "realistische Erwartungen für 2018".

Zurich weisen als zweiter Titel mit einem Plus von 0,8% eine klare Veränderung auf, nachdem die Royal Bank of Canada das Rating auf "Outperform" von "Sector Perform" erhöht hat. Der Versicherer habe die Risiken deutlich verbessert und auch 2018 dürfte es mit der US-Steuerreform oder dem Wachstum im Leben-Geschäft einiges an Rückenwind geben, hiess es unter anderem zur Begründung.

Der Bauchemiekonzern Sika (Aktie +0,1%) hat eine kleinere Akquisition gemeldet; so wurde die Mehrheitsbeteiligung an einem italienischen Hersteller von Abdichtungssystemen für Dächer und Bauwerke übernommen. Das Unternehmen Index Construction Systems and Products mit Hauptsitz bei Verona erzielt einen Jahresumsatz von umgerechnet 115 Mio CHF.

Unter den Blue Chips geben die beiden Grossbanken CS und UBS (je -0,5%) als einzige nach. Für diese beiden Aktien hat Barclays die Abdeckung wieder aufgenommen, allerdings mit einem kritischen Unterton, denn beide erhalten die Einstufung "Underweight".

Aus dem breiten Markt stehen Lindt&Sprüngli nach Umsatzzahlen im Fokus, die Aktie verzeichnet vorbörslich gegen den Trend ein klares Minus von 2,0%. Mit den Zahlen hat der Schokoladenhersteller vor allem beim organischen Wachstum die Erwartungen der Analysten enttäuscht.

Flughafen Zürich zeigen sich im Anschluss an die Verkehrszahlen vom vergangenen Jahr kaum verändert. Nach der starken Entwicklung bereits in den ersten elf Monaten 2017 kam das Passagierplus im Dezember nicht mehr überraschend.

cf/cp