Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Obwohl die Fed die Zinsen nicht mehr erhöht, strafft sie die Geldpolitik stillschweigend über einen anderen Kanal: Sie reduziert ihre 7,7 Billionen Dollar schweren Bestände an Anleihen und anderen Vermögenswerten um rund 80 Milliarden Dollar pro Monat. Das könnte sich nun ändern. Die US-Notenbanker werden bei ihrer anstehenden Sitzung Überlegungen zur Abschwächung, aber nicht zur Beendigung dieser sogenannten quantitativen Straffung anstellen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben. Es wird allgemein erwartet, dass die Fed ihren Leitzins nicht antastet. An den Terminmärkten ist ein stabiles Zinsniveau zu fast 98 Prozent eingepreist. Zinssenkungen werden von den Marktteilnehmern ab Mai oder Juni erwartet, für März wird die Wahrscheinlichkeit aktuell bei 45 Prozent gesehen.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Beflügelt vom Boom bei Künstlicher Intelligenz und einer somit gestiegenen Nachfrage nach Cloud-Diensten hat Microsoft im vergangenen Quartal den Umsatz um 18 Prozent auf 62 Milliarden Dollar gesteigert. Microsoft selbst hatte 60,4 bis 61,4 Milliarden in Aussicht gestellt, Analysten hatten das Wachstum lediglich bei 16 Prozent gesehen. Der Nettogewinn stieg um 33 Prozent auf 21,9 Milliarden, Analysten hatten mit einem Überschuss von nur 20,72 Milliarden Dollar gerechnet. In den Quartalszahlen sind die Ergebnisse des Videospielherstellers Activision Blizzard enthalten. Das Azure-Cloud-Geschäft wuchs um 30 Prozent und übertraf damit die Analystenschätzungen von 27 Prozent. Im laufenden Jahr rechnet Microsoft mit einem Umsatz von 60 bis 61 Milliarden Dollar. Der Analystenkonsens liegt bei 61 Milliarden.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
02:00 KR/Samsung Electronics Co Ltd, ausführliches Jahresergebnis
13:30 US/Boeing Co, Ergebnis 4Q
14:00 US/Mastercard Inc, Jahresergebnis
22:00 US/Qualcomm Inc, Ergebnis 1Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Januar Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +150.000 Stellen zuvor: +164.000 Stellen 14:30 Arbeitskostenindex 4Q PROGNOSE: +1,0% gg Vq 3. Quartal: +1,1% gg Vq 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Januar PROGNOSE: 48,0 zuvor: 46,9 20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 5,25% bis 5,50% zuvor: 5,25% bis 5,50%
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.930,25 -0,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 17.442,75 -0,8% Nikkei-225 36.286,71 +0,6% Hang-Seng-Index 15.430,83 -1,7% Kospi 2.497,09 -0,1% Shanghai-Composite 2.789,30 -1,5% S&P/ASX 200 7.680,70 +1,1%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - An den chinesischen Bösen geht es nach unten. Dort sorgt weiter das Urteil über eine Liquidation des wankenden Immobilienriesen Evergrande für Verunsicherung. Dazu hatte am Vortag das Immobilienunternehmen Hang Lung Group im Zuge der Zahlenvorlage mitgeteilt, dass seine Schuldenquote von 29,6 auf 32,7 Prozent gestiegen ist. Nach dem kräftigen Minus der Aktie am Vortag zeigt sie sich nun behauptet. China Evergrande sind derweil weiter ausgesetzt. Außerdem sind neue Einkaufsmanagerindizes nahe an den Erwartungen ausgefallen und sorgen für wenig Impulse. Der Index für das verarbeitende Gewerbe liegt dabei weiter im Kontraktion anzeigenden Bereich. In Sydney sorgte derweil einer unter Erwarten ausgefallener Preisauftrieb im vierten Quartal für Zinssenkungsfantasie und damit Kauflaune am Aktienmarkt. Der S&P/ASX-200 erreichte ein Rekordhoch. Unter den Einzelwerten geht es in Hongkong für Sunny Optical um fast 14 Prozent nach unten, nachdem das Unternehmen den Nettogewinnausblick für 2023 gesenkt hat. In Tokio reagieren Canon mit einem Plus von 7 Prozent auf die am Vortag nach Börsenschluss vorgelegten Geschäftszahlen. Auch die Zahlen von Komatsu (+7,6%) kommen sehr gut an. Im südkoreanischen Seoul bremst das Schwergewicht Samsung Electronics. Die Aktie büßt 1,6 Prozent ein nach enttäuschend ausgefallenen Viertquartalszahlen.
US-NACHBÖRSE
Für Microsoft ging es nach der Zahlenvorlage um 0,3 Prozent nach unten, obwohl die Markterwartungen übertroffen wurden. Dabei dürften Anleger nach dem bereits sehr guten Lauf der Aktie Gewinne mitgenommen haben. Der Kurs der Google-Mutter Alphabet sackte um 5,7 Prozent ab. Die Werbeumsätze waren zwar um 11 Prozent gestiegen, allerdings fiel es damit geringer aus als das Umsatzplus insgesamt von 13 Prozent. Auch bei der Alphabet-Kursreaktion könnten dessen ungeachtet Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt haben. AMD rutschten nach dem Zahlenausweis um 6,5 Prozent ab. Die Kurse der Wettbewerber Intel und Nvidia gaben um 0,6 bzw 1,8 Prozent nach. Zahlen hatten auch der Nahrungsmittelhersteller Mondelez und die Kaffeehauskette Starbucks präsentiert. Mondlez gingen darauf auf Nasdaq.com 2,4 Prozent niedriger um. Für Starbucks ging es dagegen um 3,7 Prozent nach oben. Paypal büßten 1,7 Prozent ein mit der Nachricht, 9 Prozent der Stellen abzubauen. Walmart verteuerten sich um 1,1 Prozent, nachdem der Einzelhandelsriese einen Aktiensplit im Verhältnis 1:3 angekündigt hatte.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 38.467,31 +0,3% 133,86 +2,1% S&P-500 4.924,97 -0,1% -2,96 +3,3% Nasdaq-Comp. 15.509,90 -0,8% -118,15 +3,3% Nasdaq-100 17.476,71 -0,7% -119,56 +3,9% Dienstag Montag Umsatz NYSE (Aktien) 843 Mio 850 Mio Gewinner 1.364 2.062 Verlierer 1.467 788 unverändert 82 75
Uneinheitlich - Dow-Jones-Index und S&P-500 erklommen mit kleinen Zugewinnen Allzeithochs. Insgesamt dominierte wegen der bevorstehden Zinsaussagen der US-Notenbank am Mittwoch eine abwartende Haltung. Für etwas Zurückhaltung sorgten auch die anstehenden Geschäftsausweise wichtiger Technologieunternehmen wie Microsoft und Alphabet sowie später in der Woche Apple und Amazon. UPS knickten um 8,2 Prozent ein. Der Paketlogistiker hatte Viertquartalszahlen unter Erwarten vorgelegt. Besser als erwartet schnitt GM (+7,8%) ab - vor allem der Ausblick des Autobauers gefiel. Wenig Euphorie entfachten Geschäftszahlen und Ausblick von Pfizer (-1,7%). Der Pharmahersteller hatte die Erlösprognosen verfehlt. Nach den jüngsten Schwierigkeiten mit der 737-9 Max zog Boeing einen Antrag auf eine Sicherheitsausnahme für die kürzeste Version des Fliegers zurück. Der Kurs ermäßigte sich um 2,3 Prozent.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,36 +3,3 4,32 -6,3 5 Jahre 3,99 -0,2 3,99 -1,0 7 Jahre 4,02 -1,6 4,03 4,9 10 Jahre 4,04 -3,7 4,08 16,0 30 Jahre 4,26 -5,5 4,32 29,1
Nach gut ausgefallenen Einzelhandelsdaten und einem stärker als gedachten US-Verbrauchervertrauensdaten gerieten die Rentennotierungen nur zwischenzeitlich unter Druck, vor allem am kurzen Ende des Marktes stiegen die Renditen. Doch im späten Verlauf sanken die Renditen wieder. Verwiesen wurde unter anderem darauf, dass am Vortag das Finanzministerium mitgeteilt hatte, dass im ersten Quartal weniger Kredite aufgenommen werden müssten als der Markt befürchtet hatte.
+++++ DEVISENMARKT +++++
zuletzt +/- % 00:00 Di, 8:27 % YTD EUR/USD 1,0820 -0,2% 1,0844 1,0814 -2,0% EUR/JPY 159,84 -0,1% 160,06 159,28 +2,7% EUR/GBP 0,8534 -0,1% 0,8540 0,8523 -1,6% GBP/USD 1,2678 -0,2% 1,2700 1,2688 -0,4% USD/JPY 147,73 +0,1% 147,61 147,28 +4,8% USD/KRW 1.335,66 +0,5% 1.329,25 1.329,42 +2,9% USD/CNY 7,1031 -0,0% 7,1056 7,1779 +0,1% USD/CNH 7,1903 +0,0% 7,1883 7,1869 +0,9% USD/HKD 7,8174 -0,0% 7,8176 7,8144 +0,1% AUD/USD 0,6566 -0,5% 0,6602 0,6610 -3,6% NZD/USD 0,6113 -0,3% 0,6133 0,6141 -3,3% Bitcoin BTC/USD 43.026,01 -0,7% 43.334,38 43.413,91 -1,2% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar kam leicht zurück, für den Dollarindex ging es um 0,2 Prozent nach unten. Nach dem jüngst guten Lauf sei die US-Währung überkauft und teuer, meinte TD Securities.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 77,64 77,82 -0,2% -0,18 +7,6% Brent/ICE 82,67 82,87 -0,2% -0,20 +7,3% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Nach dem Rücksetzer am Vortag stiegen die Ölpreise um bis zu 1,3 Prozent. Unterstützung kam von den starken US-Konjunkturdaten. Dazu hatte Saudi-Arabien seine Pläne für einen Ausbau der Förderkapazitäten des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco zurückgenommen.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 31, 2024 01:46 ET (06:46 GMT)