Die ältesten Zahlungs- bzw. Tauschmittel der Welt sind tausende Jahre alt. In den meisten Kulturen wurden Schmuckstücke oder Münzen verwandt. Aus Gold. Genau in dieser Historie liegt die Faszination des gelben Edelmetalls begründet, die bis heute anhält. Goldmünzen sind auch im Zeitalter des elektronischen Zahlungsverkehrs ein beliebtes Anlageobjekt. Doch nicht nur auf diese Weise ist Gold geschätzt. Kein Wunder, denn nichts ist zeitgleich so zeitlos und wertbeständig wie Gold.

Die größte Goldmünze der Welt wiegt 1.000 Kilogramm, hat einen Durchmesser von 80 Zentimeter und ist über 12 Zentimeter dick. Abgebildet ist darauf das berühmte „Red Kangaroo“. Die Münze wurde im Jahr 2011 von der australischen Münze in Perth geprägt und tourt seither durch die Welt, um Werbung für die Münzprägeanstalt „Down Under“ zu machen. Doch Gold ist vielfältig und nicht nur für Marketingzwecke gut.

Bestes Beispiel ist die Schmuckindustrie. Laut dem World Gold Council verarbeitet die weltweite Schmuckwarenindustrie etwa 2.400 Tonnen Gold pro Jahr. Das sind rund 60 Prozent der Jahresproduktion. Wichtig zu wissen: Gold ist der einzige Rohstoff, der auf eine Recyclingquote von nahezu 100 Prozent kommt. So kann es sein, dass das Gold aus dem Ehering früher schon einmal einem Piraten als Goldschatz diente. Die Menge an Gold, die in der Menschheitsgeschichte aus der Erde geholt wurde, ist erstaunlich gering. Es sind lediglich knapp 170.000 Tonnen. Das entspricht einem quadratischen Würfel mit einer Kantenlänge von 20 Meter.

Wer angesichts solcher Berechnungen meint, Gold spiele in unserer modernen Gesellschaft keine wichtige Rolle mehr, der irrt. Abseits des Einsatzes für Showzwecke und im Schmuckbereich findet Gold in vielen industriellen Bereichen Verwendung. So können moderne elektronische Geräte wie Smartphones oder Flachbildfernseher nicht ohne den Einsatz von Gold gebaut werden. Die moderne Chip-Industrie ist überhaupt von überraschend vielen Rohstoffen abhängig, so dass der Einsatz von Gold wenig überrascht.

Das Edelmetall wird in vielen Bereichen also tatsächlich gebraucht. Dennoch bleibt Gold auch als Anlagegut interessant. Welche Bedeutung Gold dabei hat, wird deutlich, wenn man die Aktivtäten der weltweiten Notenbanken betrachtet. Dort wird Gold mit großer Begeisterung als Wertbasis für die jeweilige Währung eingesetzt.

Viele Investoren mögen es bei Gold lieber etwas traditionell

Wer sich als Privatanleger dazu entschließt, sein Depot ebenfalls mit Gold abzusichern, muss sich zunächst entscheiden, in welcher Form er das gelbe Edelmetall halten möchte. Während lange Zeit lediglich verschiedene Formen des physischen Goldes existierten, haben sich mit der Entwicklung der Finanzmärkte neue Formen – das so genannte Papiergold – herausgebildet. Anleger können unter anderem mithilfe von Goldderivaten (Futures, Optionen) oder Zertifikaten von der Wertbeständigkeit von Gold profitieren, ohne es physisch halten zu müssen.

Trotz dieser Entwicklung gibt es immer noch sehr viele Investoren, die es bei Gold lieber etwas traditionell mögen. Der Gedanke dabei ist: Gold bei Bedarf in ihren Händen halten zu können. Vielleicht einfach nur um seine Schönheit zu bewundern. Es sind jedoch nicht nur sentimentale Gründe, warum es von Vorteil sein kann, in physisches Gold statt in Papiergold zu investieren. Die schnelle Verfügbarkeit kann viele dazu veranlassen, sich große Barren, Goldmünzen oder Tafelbarren in den hauseigenen Safe zu legen. Außerdem kann man sicher sein, dass das eigene Gold nicht manipuliert wird oder abhandenkommt, wenn es anderen zur Aufbewahrung überlassen wird.

Allerdings ist eine Aufbewahrung in den eigenen vier Wänden mit erheblichen Risiken verbunden. Schließlich muss man sich jederzeit sorgen machen, dass Einbrecher es auf das Gold in dem Geldschrank abgesehen haben könnten. Wer ruhiger schlafen kann, wenn sein Goldschatz nicht zu Hause ist, muss sich dann vielleicht doch auf Einlagesicherungsfirmen verlassen, die das Gold in ihre Hochleistungsgeldschränke legen.

Während man das Gold nicht ständig zum Bewundern in seiner Nähe hat, kann in diesem Fall auch der Kostenaspekt eine Rolle spielen. Schließlich wird es die Aufbewahrung nicht zum Nulltarif geben, so dass der Nutzen erheblich darunter leidet. Und selbst Einlagerungsspezialisten sind trotz enormer Sicherheitsvorkehrungen nicht 100-prozentig vor Diebstahl geschützt.

Die Frage nach der Aufbewahrung ist aber deshalb so wichtig, weil Gold zuletzt wieder an Bedeutung gewonnen hat. Schließlich haben die Börsenturbulenzen der letzten Jahre gezeigt, dass Gold als Beimischung zur Absicherung des Depots unerlässlich ist. Selbst das Argument, wonach Gold im Gegensatz zu Alternativinvestments wie Anleihen oder Aktien keine laufenden Erträge (Dividenden, Zinsen) abwirft, hielt viele nicht davon ab, den sicheren Hafen Gold anzusteuern.

Dieser Beitrag ist ein Stück aus EINBLICKE – dem neuen Magazin von dieboersenblogger.de. Unter markteinblicke.de finden Sie das gesamte Magazin. Dort können Sie in der Ausgabe blättern oder Sie laden es sich als PDF herunter. Künftig wird EINBLICKE einmal im Quartal erscheinen.

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG