Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen dürften am Montag wenig verändert starten. Der DAX wird bei knapp 15.900 Punkten erwartet, und auch für den Euro-Stoxx-50 sieht es nach einem wenig veränderten Start aus. Dabei bleibt die Lage angesichts hoher Ölpreise, wieder leicht steigender Renditen am langen Ende und leichterer Vorlagen aus Asien und den USA labil.

"Ausgerechnet jetzt steigt der Ölpreis weiter", obwohl die durch hohen Verbrauch geprägte Sommerreisezeit in den USA ende, so Jochen Stanzl von CMC Markets mit Blick auf das neue Zehnmonatshoch von 90 Dollar je Barrel der US-Sorte WTI. "Durch den Anstieg im Ölpreis verteuert sich so gut wie alles, von den Kosten für Transport bis hin zur Verarbeitung von Gütern", sagt er. Dabei sei nicht nur der Anstieg an sich, sondern die Geschwindigkeit des Anstiegs Besorgnis erregend. Das Tempo wirke sich auch deutlich auf das Konsumverhalten aus.

Viele Marktteilnehmer dürften sich wegen der im Wochenverlauf anstehenden diversen geldpolitischen Entscheidungen erst einmal bedeckt halten. Anders als die EZB dürfte die US-Notenbank stillhalten und den Leitzinskorridor bei 5,25 bis 5,50 Prozent belassen, so die feste Erwartung am Markt. Inflation und Wachstum befänden sich auf den von der Fed gewünschten Pfaden, heißt es zur Begründung von der Commerzbank. Daneben entscheiden unter anderen am Donnerstag die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank sowie am Freitag die japanische Notenbank über die Zinsen. Vom Vermögensverwalter QC Partners heißt es allerdings, auch die US-Notenbank werde den drastischen Ölpreisanstieg kommentieren müssen.

Nach dem starken Freitag bleibe die magische 16.000er Marke für den DAX in Reichweite, heißt es bei QC Partners weiter. Wichtig sei, dass es nach der ersten starken Aufwärtsbewegung Anschlusskäufer gebe. "Und hier ist durchaus möglich, dass viele auf dem Parkett zuerst die Zinsentscheidung der Fed abwarten wollen. Von daher wäre ein richtungsloser Handel zum Wochenstart keine große Überraschung."


  Kalifornien-Klage gegen "Big Oil" kein unmittelbares Thema 

Abgaben bei Ölaktien angesichts der Klage des US-Bundesstaats Kalifornien gegen "Big Oil" wegen Umweltschäden in Milliardenhöhe werden von Händlern eher für unwahrscheinlich gehalten. Allerdings kämen die Einschläge näher. Das Thema Klimawandel werde für die Branche nicht verschwinden. Wie die "New York Times" berichtet, reichte Kalifornien am Freitag Klage gegen Exxon Mobil, Shell, BP, Conocophilips und Chevron sowie gegen den Industrieverband American Petroleum Institute ein.

Im Blick stehen nach dem Großen Verfall diverse Änderungen in den Indizes, die zum Handelsstart am Montag umgesetzt werden. Unter anderem kommen United Internet für Krones in den MDAX und Ionos und Nucera steigen in den SDAX auf. Neu in den Euro-Stoxx-50 kommen Ferrari und Saint-Gobain, für die CRH und Vonovia Platz machen müssen. Im Stoxx-50 ersetzen ING und Munich Re die Papiere von Adyen und Kering.


 Schott Pharma will am 28. September an die Börse 

Schott Pharma hat derweil weitere Details zum Börsengang bekanntgegeben. Die Aktien werden in der Bookbuildingspanne 24,50 bis 28,50 Euro angeboten und können von Dienstag bis zum Mittwoch nächster Woche gezeichnet werden. Der Handelsstart ist dann für den Donnerstag kommender Woche geplant. Das Unternehmen für Verpackungen im Pharmabereich wird insgesamt zwischen knapp 3,7 und knapp 4,3 Milliarden Euro bewertet.


DEVISEN          zuletzt          +/- %           0:00      Fr, 17:28   % YTD 
EUR/USD           1,0676          +0,1%         1,0665         1,0675   -0,3% 
EUR/JPY           157,60          +0,0%         157,60         157,76  +12,3% 
EUR/CHF           0,9566          -0,0%         0,9567         0,9563   -3,4% 
EUR/GBP           0,8608          -0,0%         0,8610         0,8607   -2,7% 
USD/JPY           147,63          -0,1%         147,77         147,80  +12,6% 
GBP/USD           1,2402          +0,1%         1,2387         1,2403   +2,5% 
USD/CNH           7,2846          +0,1%         7,2763         7,2762   +5,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        26.686,36          +0,7%      26.495,21      26.271,40  +60,8% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt    VT-Settlem.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          91,61          90,77          +0,9%          +0,84  +17,0% 
Brent/ICE          94,68          93,93          +0,8%          +0,75  +15,3% 
GAS                         VT-Settlem.                       +/- EUR 
Dutch TTF          34,50          36,48          -5,4%          -1,98  -55,0% 
 
METALLE          zuletzt         Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.929,01       1.923,83          +0,3%          +5,18   +5,8% 
Silber (Spot)      23,19          23,04          +0,7%          +0,15   -3,3% 
Platin (Spot)     934,18         930,80          +0,4%          +3,38  -12,5% 
Kupfer-Future       3,81           3,80          +0,2%          +0,01   -0,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 18, 2023 02:20 ET (06:20 GMT)