NEW YORK/LONDON (awp international) - Eine gefährliche Eskalation im Konflikt zwischen den USA und dem Iran hat den Ölpreisen am Freitag starken Auftrieb verliehen. Zeitweise wurde für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI bis zu 64,09 US-Dollar gezahlt und damit so viel wie seit vergangenem April nicht mehr. Der US-Ölpreis lag damit über dem Niveau vom September, als ein Angriff auf die Ölindustrie in Saudi-Arabien ebenfalls einen starken Preissprung am Ölmarkt ausgelöst hatte.

Im Mittagshandel gab der US-Ölpreis allerdings einen Teil der frühen Gewinne wieder ab und stand etwas tiefer bei 63,55 Dollar. Das waren aber immer noch 2,37 Dollar mehr als am Donnerstag. Kräftig nach oben ging es auch mit dem Preis für Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee, der für deutsche Verbraucher wichtig ist. Hier stieg die Notierung für ein Fass am Mittag um 2,67 Dollar auf 68,92 US-Dollar. Allerdings verharrte der Brent-Preis unter dem Stand, der im September bei 71,95 Dollar erreicht worden war.

Auslöser für den aktuellen Preissprung am Ölmarkt sind Spannungen zwischen den USA und dem Iran. Diese haben sich massiv verschärft, nachdem das US-Militär einen ranghohen iranischen General getötet hat. Am Markt wird mit einer weiteren gefährlichen Eskalation der Lage im Nahen Osten bis hin zu einem neuen Krieg gerechnet.

Bereits in den vergangenen Monaten hatten die Spannungen zwischen den beiden Ländern zugenommen, wobei unter anderem neue Wirtschaftssanktionen der USA gegen das Opec-Land Iran den Ölpreisen mehrfach Auftrieb verliehen hatte./jkr/bgf/fba