Zürich (awp) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) geht davon aus, dass die Teuerung in der Schweiz nach der heute kommunizierten Zinserhöhung nur vorübergehend sinken wird. Mittelfristig sei der Inflationsdruck hingegen abermals gestiegen.

Konkret erwartet die SNB für das dritte Quartal noch eine Inflationsrate von 1,7 Prozent, wie sie am Donnerstag anlässlich der geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte. Das ist deutlich weniger als bei der letzten Beurteilung im März. Danach werde die Teuerung aber im vierten Quartal wieder auf 2,0 Prozent ansteigen und bis Anfang 2026 über der 2-Prozent-Marke verharren, so die Prognose.

Die Gesamtjahresprognosen 2023 lauten nun auf 2,2 Prozent (bisher: 2,6%), jene für 2024 auf 2,2 Prozent (bisher: +2,0%) und jene für 2025 auf 2,1 Prozent (bisher: +2,0%). Bekanntlich peilt die SNB eine Inflation zwischen null und höchstens 2 Prozent an.

Zuletzt war die Inflationsrate in der Schweiz auf 2,2 Prozent gesunken, nachdem sie im letzten Jahr auf bis zu 3,5 Prozent geklettert war. Dieser Rückgang sei vor allem auf eine geringere Teuerung bei importierten Waren und insbesondere auf Preisrückgänge bei Erdölprodukten und Erdgas zurückzuführen gewesen, so die SNB. Dass nun die Prognosen für 2024 und 2025 erhöht wurden, liege an anhaltenden Zweitrundeneffekten, höheren Strompreisen und Mieten sowie dem persistenteren Inflationsdruck aus dem Ausland.

Ohne die heutige Zinserhöhung wäre die Inflationsprognose laut den Angaben noch höher. Die Prognose beruht damit wie immer auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum beim neuen Zinsniveau von 1,75 Prozent bleibt. Die SNB betonte denn auch in der heutigen Medienmitteilung die Möglichkeit zusätzlicher Zinserhöhungen.

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