New York (Reuters) - Ein Untersuchungsbericht der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) spricht die beiden hochrangigen Ex-Währungshüter Robert Kaplan und Eric Rosengren von einem Fehlverhalten bei umstrittenen Finanzmarktgeschäften frei.

Der frühere Chef der Fed von Dallas, Kaplan, habe bei seinen privaten Handelsgeschäften nicht gegen Gesetze oder Vorschriften verstoßen, teilte die Fed am Montag mit. Er habe seine Investitionen aber in einer Weise dokumentiert, die "das öffentliche Vertrauen in die Unparteilichkeit und Integrität" der Notenbank nicht unterstützt habe. Auch der ehemalige Präsident der Fed in Boston, Rosengren, habe es versäumt, ordnungsgemäß über seine Handelsgeschäfte Rechenschaft abzulegen und habe den Anschein eines Interessenkonflikts erweckt.

Der Bericht erschien mehr als zwei Jahre nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen die beiden Ex-Notenbanker. Diese hatten in der Hochphase der Corona-Krise Aktiengeschäfte auf eigene Rechnung getätigt. Die beiden Währungshüter vertraten damals ihre jeweiligen Notenbank-Bezirke im Offenmarktausschuss der Fed, der über die Zinspolitik entscheidet. Kaplan nahm als Konsequenz aus der Debatte um persönliche Aktiengeschäfte 2021 seinen Hut. Zur selben Zeit hatte Rosengren seinen Rücktritt angekündigt und dafür gesundheitliche Gründe genannt.

Zwar waren die Finanzgeschäfte der beiden in einer internen Prüfung nicht beanstandet worden. Doch sind Währungshüter nach den Regeln der Fed gehalten, auch nur den Anschein zu vermeiden, dass sie ihre Position zur persönlichen Bereicherung nutzen könnten. Nach den umstrittenen Finanzmarktgeschäften führte die Fed schärfere Regeln für Notenbanker ein.

(Bericht von Michael S. Derby, geschrieben von Birgit Mittwollen, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)