Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Ankur Banerjee

Die Inflation bleibt auch am Freitag das beherrschende Thema an den Märkten. Die Anleger warten auf die Verbraucherpreisdaten aus Spanien, Frankreich und Schweden, nachdem die US-Daten eine hartnäckige Inflation zeigten, während der jüngste Bericht aus China auf einen anhaltenden Deflationsdruck hinwies.

Die US-Verbraucherpreisdaten vom Donnerstag schürten die Erwartung, dass die Federal Reserve vielleicht noch nicht mit der Straffung der Geldpolitik fertig ist. Die Märkte rechnen nun mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 40% für eine Zinserhöhung im Dezember, gegenüber einer Wahrscheinlichkeit von 28% vor dem Bericht.

In jüngsten Kommentaren haben Fed-Vertreter die steigenden Anleiherenditen als einen Faktor genannt, der es ihnen ermöglichen könnte, den Zinserhöhungszyklus zu beenden.

Aber die jüngsten Daten haben die Zinserhöhungsängste wieder aufleben lassen.

Der MSCI-Index für den asiatisch-pazifischen Raum außerhalb Japans sank um 1% und war damit auf dem besten Weg, seine dreitägige Gewinnserie zu beenden.

Der Dollar konnte seine über Nacht erzielten Gewinne im Vergleich zu einem Währungskorb halten, nachdem er am Donnerstag den größten prozentualen Anstieg an einem Tag seit März verzeichnet hatte. Dies hat den Yen wieder unter Druck gesetzt und ihn in die Nähe der 150-Dollar-Marke gebracht. Zuletzt notierte er bei 149,78 pro Dollar.

Unterdessen überraschte die Zentralbank von Singapur den Markt mit der Ankündigung, dass sie ab 2024 ihre geldpolitischen Erklärungen vierteljährlich abgeben wird, statt wie bisher zweimal im Jahr. Die geldpolitischen Einstellungen wurden unverändert gelassen.

Die Futures deuten darauf hin, dass sich die düstere Stimmung bei den europäischen Aktien mit einer niedrigeren Eröffnung fortsetzen wird.

Ein weiterer Grund, der die Anleger belasten dürfte, ist der am Freitag veröffentlichte Bericht aus China, wo nicht die Inflation, sondern die Deflation die Märkte beunruhigt. Der Verbraucherpreisindex blieb im September gegenüber dem Vorjahresmonat unverändert und verfehlte damit die in einer Reuters-Umfrage prognostizierte Steigerung um 0,2%.

Unter den zahlreichen Wirtschaftsdaten aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gab es jedoch auch einige gute Nachrichten. Der Rückgang der chinesischen Exporte und Importe hat sich im September zum zweiten Mal in Folge verlangsamt, was auf eine allmähliche Stabilisierung der schwächelnden Wirtschaft hindeutet.

Mit der bevorstehenden Gewinnsaison werden die Augen des Marktes auf die US-Banken gerichtet sein. Die am Freitag anstehenden Ergebnisse von JPMorgan Chase werden den Ton angeben.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Freitag beeinflussen könnten:

Wirtschaftliche Ereignisse: Inflationsdaten für September aus Spanien, Frankreich und Schweden; Daten zur Industrieproduktion der Eurozone für August