Jericho (Reuters) - Die israelische Armee hat bei einer Razzia in einem Flüchtlingslager im Westjordanland nach eigenen Angaben mehrere bewaffnete Palästinenser getötet.

Bei dem Einsatz sollten Mitglieder der radikalislamischen Palästinenser-Gruppe Hamas festgesetzt werden, teilte das israelische Militär am Montag mit. Fünf Menschen seien ums Leben gekommen, teilte der Gouverneur von Jericho, Dschihad Abu al-Assal mit. Acht Personen seien festgenommen worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium erklärte, es habe drei Verletzte gegeben, einer davon schwer. Von Toten war nicht die Rede.

Die Razzia fand in einem Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt Jericho im Westjordanland statt. Den Hamas-Kämpfern wird vorgeworfen, einen Anschlag auf ein Restaurant in der jüdischen Siedlung Vered Jericho am 28. Januar geplant zu haben. Zwei bewaffnete Personen hätten an dem Tag das Restaurant betreten, in dem sich etwa 30 Gäste aufgehalten hätten, erklärte das israelische Militär. Da eine der Waffen aber nicht funktionierte seien sie geflohen, bevor sie den Angriff verüben konnten.

Die Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern hatten zuletzt wieder zugenommen. Unter anderem wurden Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert, Israel reagierte mit Luftangriffen auf das Küstengebiet. Sowohl die USA als auch internationale Instanzen wie die Vereinten Nationen riefen beide Seiten auf, Ruhe zu bewahren. Seit Dezember wird Israel von einer rechtsgerichteten Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu regiert. Seiner Koalition gehören unter anderem religiöse Fundamentalisten sowie Nationalisten an.

(Bericht von Ali Sawafta, James Mackenzie, geschrieben von Kerstin Dörr. Redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)