Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Kevin Buckland

Chinesische Immobilienaktien und japanische Staatsanleihen haben zum Auftakt des asiatischen Handelstages am Dienstag ein doppeltes Spektakel veranstaltet und damit den Ton für Europa angegeben.

Der Immobilienindex des Hang Seng fiel zu Handelsbeginn um 2,6% auf ein neues Septembertief, doch Meldungen, wonach Country Garden die Unterstützung der Gläubiger erhalten hat, um die Zahlungen für Onshore-Anleihen um drei Jahre zu verschieben, katapultierten den Index auf Gewinne von mehr als 1%.

Das Drama ist noch nicht vorbei: Quellen sagen, dass die Verlängerung für sechs von acht zur Diskussion stehenden Anleihen gilt, wobei die Abstimmung über die anderen beiden verzögert wird. Das umkämpfte Bauunternehmen ist in diesem Monat bereits zweimal einem Zahlungsausfall entgangen, indem es einen dreijährigen Zahlungsaufschub für Offshore-Anleihen erhielt und eine Kuponzahlung in letzter Minute leistete.

Die Äußerungen des Chefs der Bank of Japan, Kazuo Ueda, vom Wochenende, wonach ein Ende der Stimulierungsmaßnahmen im Jahr 2023 möglich sei, hallen auf dem lokalen Anleihemarkt noch immer nach, und die Rendite der 10-jährigen Benchmark-Anleihe stieg auf einen neuen Höchststand seit fast einem Jahrzehnt.

Dies lenkt die Aufmerksamkeit auf die Sitzung der BOJ in der kommenden Woche, einer wichtigen Woche, in der auch die Bank of England und die Federal Reserve ihre Sitzungen abhalten.

Die EZB macht den Anfang am Donnerstag, und die Märkte sind auf eine mögliche Zinserhöhung gefasst, nachdem sich die Notenbanker in letzter Zeit vorsichtig geäußert haben - auch wenn die Chancen immer noch fast wie ein Münzwurf aussehen.

Die vorherrschende Meinung ist hingegen, dass die Fed am 20. September erneut auf eine Zinserhöhung verzichten wird, aber die Augen sind auf die morgigen CPI-Daten gerichtet, um zu sehen, ob die Inflation mitspielt.

Heute stehen die britischen Arbeitsmarktdaten im Mittelpunkt des Interesses, gefolgt vom morgigen BIP.

Über Nacht warnte BOE-Überfliegerin Catherine Mann, dass es zu früh sei, die Zinsen nicht weiter anzuheben. Händler tendieren zu einer Zinserhöhung um einen Viertelpunkt in der nächsten Woche und schätzen die Wahrscheinlichkeit dafür auf etwa 80%. Bei den Chancen für eine weitere Zinserhöhung sind sie jedoch geteilter Meinung: Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im März liegt bei 50/50.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Dienstag beeinflussen könnten:

-UK Lohndaten (Aug)

-Spanischer Verbraucherpreisindex (August)

ZEW-Umfragen in Deutschland (Sept.)

Auktion 10-jähriger US-Noten