FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag in einem zunächst ereignisarmen Handel zum Dollar ganz leicht zugelegt. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0585 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen (1,0577).

Der Franken zeigt sich derweil weiter sehr stark. Das EUR/CHF-Paar hat am Morgen mit 0,94175 ein weiteres neues Jahrestief erreicht und notierte zuletzt mit 0,9437 nur leicht darüber. Letztmals ähnlich tief stand der Kurs einzig noch im September 2022. Auch zum US-Dollar neigt der Franken zur Stärke, das USD/CHF wurde zuletzt bei 0,8915 gehandelt.

Solange der Nahostkonflikt brodle und eine Eskalation befürchtet werden müsse, werde der Franken als sicherer Hafen gefragt bleiben, kommentiert die Commerzbank. Das Paar werde dabei wohl unter der 0,95-Marke bleiben, wobei die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Frankenstärke tolerieren werde, solange der Rückgang nicht allzu dramatisch ausfalle.

Nur kurzzeitig Auftrieb erhielt der Euro am Donnerstagabend durch Bemerkungen von US-Notenbankchef Jerome Powell. Der Fed-Vorsitzende liess zwar die Möglichkeit weiterer Zinsanhebungen offen, sagte aber auch, die Notenbank werde angesichts der aktuellen Unsicherheiten und Risiken vorsichtig vorgehen. An den Märkten wurden die Äusserungen als Hinweis auf vorerst stabile Leitzinsen gedeutet.

Unter Druck steht weiterhin der japanische Yen. Im Gegenzug stieg der US-Dollar am Freitag bis knapp unter 150 Yen. Die Schwelle wurde in den vergangenen Jahren nur sehr selten überschritten und gilt an den Märkten als Schlüsselmarke. Der Yen wird seit längerem durch die lockere Geldpolitik der japanischen Notenbank belastet. Hinzu kommen steigende Renditen insbesondere am US-Kapitalmarkt, die den Dollar attraktiver machen und den Yen weniger lukrativ erscheinen lassen.

Konjunkturdaten stehen zum Wochenausklang nur wenige auf dem Programm. Daten aus Deutschland bestätigten am Morgen das Bild stark fallender Erzeugerpreise, was vor allem auf einen statistischen Effekt infolge des drastischen Anstiegs der Energie- und Rohstoffpreise im vergangenen Jahr zurückgeht. Ansonsten ist der Datenkalender weitgehend leer.

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