FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Freitag nach einigen Kursschwankungen im Handelsverlauf knapp über 1,14 US-Dollar gestiegen. Die Aussicht auf eine vorsichtige Vorgehensweise der US-Notenbank Fed bei der Fortsetzung der Zinswende habe den Dollar belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb gegeben, hiess es aus dem Handel. Am Nachmittag stieg die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1409 Dollar.

Gegenüber dem Schweizer Franken zeigt sich der Euro zum Wochenschluss mehr oder weniger stabil: Die Gemeinschaftswährung geht am späten Nachmittag bei 1,0878 CHF um. Der US-Dollar sank gegenüber dem Schweizer Franken nach dem Mittag ab. Er konnte damit die leichten Gewinne des Morgens nicht verteidigen und kostet am späten Freitag-Nachmittag 0,9534 CHF.

Kurz vor dem Wochenende rückte die US-Geldpolitik noch einmal in den Vordergrund. William Dudley, Mitglied im geldpolitischen Rat der Fed und Präsident der einflussreichen Notenbank von New York, hatte sich gegen schnelle Zinserhöhungen in den USA ausgesprochen und den Dollar damit belastet. "Ich bin der Meinung, dass eine vorsichtige und graduelle Annäherung an eine geldpolitische Normalisierung angemessen ist", sagte Dudley, der als Befürworter einer lockeren Geldpolitik gilt.

Zuvor hatte sich bereits US-Notenbankchefin Janet Yellen am späten Donnerstagabend ganz ähnlich wie Dudley geäussert. Auch Yellen sprach von einer vorsichtigen und langsamen Vorgehensweise bei künftigen Zinserhöhungen. "Die Fed will die Zinsen offensichtlich weit weniger aggressiv anheben als das noch vor kurzem zu vermuten war", kommentierte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Seiner Einschätzung nach hat sich durch die zögerliche Vorgehensweise der Fed der Gegensatz zur extrem lockeren Geldpolitik der EZB zuletzt geringer gezeigt, als viele Experten erwartet hatten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80730 (0,80728) GBP und 123,36 (123,15) JPY fest.

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