Der breiteste MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien außerhalb Japans stieg um 0,7%, wobei der IT-Index um fast 3% zulegte. Taiwan-Aktien stiegen auf ein Rekordhoch, wobei der Chip-Hersteller TSMC um fast 8% zulegte.
Der japanische Nikkei-Index schloss 1,2% höher und kletterte im Laufe der Sitzung auf 38.188,74 Punkte, den höchsten Stand seit Januar 1990, und näherte sich damit seinem Rekordhoch, das zuletzt im Dezember 1989 erreicht worden war.
Die europäischen Börsen werden voraussichtlich stark eröffnen. Die Eurostoxx 50-Futures steigen um 0,40%, die deutschen DAX-Futures um 0,29% und die FTSE-Futures um 0,35%.
Die Erwartung der Anleger, dass die US-Notenbank (Fed) die Zinssätze frühzeitig und tiefgreifend senken wird, wurde durch eine Reihe von Daten, die die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft und des Arbeitsmarktes unterstrichen haben, überlagert, wobei die Daten dieser Woche eine anhaltende Inflation zeigten.
Die Daten vom Dienstag zeigten, dass die Verbraucherpreise stärker als erwartet gestiegen sind, da die Kosten für Mietwohnungen sprunghaft angestiegen sind.
Händler rechnen nun mit einer 82%igen Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Juni, wie das CME FedWatch-Tool zeigt, wodurch der Startpunkt des Lockerungszyklus der US-Notenbank weiter nach hinten verschoben wird. Ende 2023 hatten die Märkte Zinssenkungen bereits im März eingepreist.
Die Anleger rechnen nun mit Zinssenkungen von 97 Basispunkten in diesem Jahr, was näher an den 75 Basispunkten liegt, die die Fed im Dezember prognostiziert hatte.
Die Zentralbanker werden überall etwas weniger scharf auf Zinssenkungen sein, wenn die Fed ihren Schritt verzögern muss, sagte Ben Bennett, APAC-Anlagestratege bei Legal And General Investment Management.
"Aber es ist nur ein einziger Inflationswert, und wir alle wissen, wie schwer es ist, die Inflation vorherzusagen, so dass die Auswirkungen auf den Markt wahrscheinlich relativ gering sind, es sei denn, wir erhalten einen zweiten hohen Wert in Folge.
Der Präsident der Chicagoer Fed, Austan Goolsbee, sagte am Mittwoch, dass die Fed auf ihrem Weg zurück zu ihrem Inflationsziel von 2% immer noch auf dem richtigen Weg sei, selbst wenn der Preisanstieg in den nächsten Monaten etwas stärker ausfallen sollte als erwartet.
Die Zentralbank sollte sich davor hüten, zu lange mit einer Zinssenkung zu warten, sagte Goolsbee
Dies ließ die Renditen von Staatsanleihen sinken, wobei die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen im asiatischen Handel um 3,1 Basispunkte auf 4,236% sank.
Die Anleger werden sich während der europäischen Handelszeiten auf eine Reihe von Daten konzentrieren, wobei das britische BIP und die Handelszahlen im Mittelpunkt stehen werden, nachdem die britische Inflation im Januar unerwartet stabil geblieben ist und den Prognosen für einen Anstieg widersprochen hat.
Händler gehen davon aus, dass die Bank of England die Zinsen in diesem Jahr um 70 Basispunkte senken wird, wobei die erste Senkung im Juni erwartet wird.
JAPAN BIP
Daten vom Donnerstag zeigen, dass Japans Wirtschaft in eine Rezession gerutscht ist, da sie aufgrund der schwachen Inlandsnachfrage unerwartet das zweite Quartal in Folge geschrumpft ist, was Zweifel an den Plänen der Zentralbank aufkommen lässt, ihre ultralockere Politik in diesem Jahr zu beenden.
Der Yen legte zu, wurde aber in der Nähe der psychologisch wichtigen Marke von 150 pro Dollar gehandelt. Zuletzt notierte der Yen bei 150,18 pro Dollar.
Die 150er-Marke wurde in der Vergangenheit als möglicher Katalysator für Interventionen der japanischen Währungsbehörden angesehen. Erst knapp über diesem Niveau intervenierten sie Ende 2022, um den Yen zu stützen.
Am Mittwoch schloss die Wall Street deutlich höher, da die Ride-Hailing-Plattformen Lyft und Uber zulegten, während Nvidia Alphabet als drittwertvollstes Unternehmen an der US-Börse ablöste.
Der Dollar-Index, der die US-Währung im Vergleich zu sechs Konkurrenten misst, lag bei 104,66 und damit nahe seinem Dreimonatshoch von 104,97
Rohöl aus den USA fiel um 0,5% auf 76,26 $ pro Barrel und Brent lag bei 81,24 $, was einem Rückgang von 0,44% entspricht.
