FRANKFURT (awp international) - Der Eurokurs ist am Donnerstag angesichts der starken wirtschaftlichen Belastung durch die Corona-Krise erneut gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0843 US-Dollar. In der Nacht zum Donnertag hatte sie noch über 1,09 Dollar notiert.

Auch zum Schweizer Franken gab der Euro nach und notierte am späten Nahmittag bei 1,0511 Franken. Kurz zuvor hatte er mit 1,0506 den tiefsten Stand seit Juli 2015 erreicht. Der Dollar notierte mit 0,9694 Fr. dagegen zum Franken etwas höher.

Marktbeobachter verwiesen auf eine anhaltende Dollar-Stärke. Angesichts der massiven Auswirkungen der Corona-Krise auf führende Volkswirtschaften werde der Dollar als vermeintlich sichere Alternative gesucht. Die zuletzt regelrecht einbrechenden Wirtschaftsdaten aus den USA haben die Flucht in den Dollar verstärkt.

In den USA haben die vierte Woche in Folge Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. In der Woche bis zum 11. April wurden 5,2 Millionen Neuanträge registriert. Damit haben innerhalb eines Monats rund 22 Millionen Menschen ihren Job verloren. Zudem ist der regionale Frühindikator für die Region Philadelphia im April auf den tiefsten Stand seit 1980 gesunken und die Lage der Bauwirtschaft hat sich im März deutlich verschlechtert.

"Noch steigen den Infektionszahlen in den USA und bisher gibt es keine klaren Anzeichen für eine Lockerung des Lockdowns", schreibt Patrick Boldt, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen. "Eine deutliche Erholung bereits im Mai zeichnet sich somit nicht ab." Die Konjunktursorgen würden durch die Datenveröffentlichung grösser.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87163 (0,87385) britische Pfund und 117,12 (117,12) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1729 Dollar gehandelt. Das waren etwa 11 Dollar weniger als am Vortag.

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