FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Mittwoch trotz leichter Verluste weiter über der Marke von 1,15 US-Dollar notiert. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1526 US-Dollar. Im frühen Handel war der Euro bis auf 1,1547 Dollar gestiegen und damit so viel wert wie letztmalig im Januar 2019.

Der Schweizer Franken legte zum Dollar zuletzt ebenfalls deutlich zu. Zur Berichtszeit notierte er mit 0,9333 CHF zwar ganz leicht schwächer als am Morgen, aber damit weiter im Bereich des höchsten Standes seit Anfang März bzw. dem Höhepunkt der Corona-Verwerfungen. Das Währungspaar EUR/CHF zeigt sich derweil wenig verändert und wurde zuletzt bei 1,0758 gehandelt.

Am Dienstag hatte der Euro kräftig zugelegt und sich um etwa einen Cent verteuert. Marktbeobachter erklärten die Gewinne zum einen mit der Einigung der EU-Staats- und Regierungschefs auf ein riesiges Finanzpaket. Zum anderen wurde auf die generell gute Stimmung an den Finanzmärkten verwiesen, die den amerikanischen Dollar als weltweite Reservewährung belastete.

Die Stärke des Euro treffe derzeit auf eine ausgeprägte Schwäche des US-Dollar, fassen die Analysten der NordLB die Lage zusammen. "Doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall," lautet ihre Warnung vor möglichen Euro-Verlusten. Das Potential des Euro könnte demnach ausgereizt sein. Auch markttechnische Aspekte sprächen für diese Einschätzung.

Zur Wochenmitte stehen nur wenige Konjunkturdaten an, die am Devisenmarkt für Bewegung sorgen könnten. In den USA werden lediglich einige Zahlen vom Immobilienmarkt erwartet. Es melden sich jedoch einige ranghohe Notenbanker zu Wort. EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird an einer Diskussionsrunde teilnehmen.

/bgf/