FRANKFURT (awp international) - Der Eurokurs hat am Montag die Gewinne der vergangenen Tage und Wochen ausgebaut. Im Mittagshandel stieg der Euro bis auf 1,1733 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit September 2018.

Der US-Dollar steht zu den meisten Währungen unter Druck. Zum Franken hat er am Montag nach einem Rückgang auf das neue Mehrjahrestief bei 0,9167 wieder ein wenig Boden gutmachen können und wird aktuell zu 0,9195 nach 0,9180 Franken am Morgen gehandelt. Am Freitag notierte der "Greenback" allerdings noch über 92 Rappen, Der Euro zieht zum Franken derweil ebenfalls etwas an und wird mit 1,0785 Franken klar über dem Stand am Morgen von 1,0737 Franken bewertet.

Am Markt ist weiter von einer breitangelegten Dollar-Schwäche die Rede. Der Euro konnte im Gegenzug zulegen und profitierte von der Sorge der Anleger vor einem Rückschlag für die US-Wirtschaft wegen der hohen Zahl von Neuinfektionen in den USA. Ausserdem wurde der Dollar durch die jüngste Eskalation des Konflikts zwischen China und den USA belastet.

Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank sprach aber auch von einer Stärke des Euro, nachdem sich die EU zuletzt auf ein Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise einigen konnte. "Europa hat sich geeinigt, ohne dass der Druck des Marktes das erzwungen hat, und hat sich damit als fähig zu politischer Gestaltung erwiesen", argumentierte Leuchtmann. Dies habe Europa weniger krisenanfällig und die gemeinsame Währung am Devisenmarkt attraktiver gemacht.

Gestützt wurde der Euro darüber hinaus durch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland. Im Juli hatte sich die Stimmung in den deutschen Unternehmen den dritten Monat in Folge aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima stieg gegenüber dem Vormonat um 4,2 Punkte auf 90,5 Zähler.

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