LONDON (awp international) - In Grossbritannien hat sich der Preisauftrieb im Juli weiter deutlich abgeschwächt. Im Jahresvergleich sind die Verbraucherpreise um 6,8 Prozent gestiegen, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London bekannt gab. Im Vormonat hatte die Rate noch 7,9 Prozent und im Mai 8,7 Prozent betragen. Analysten hatten für Juli im Schnitt mit einer etwas stärkeren Abschwächung der Teuerung auf 6,7 Prozent gerechnet.

Die Statistiker erklärten den schwächeren Preisauftrieb vor allem mit fallenden Preisen für Gas und Elektrizität. Lebensmittel hätten sich zwar weiter verteuert, allerdings nicht mehr so stark wie noch im Vorjahresmonat.

Die Kernteuerung, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel ausgeblendet werden, hielt sich hingegen stabil. In dieser Abgrenzung verharrte die Jahresrate im Juli auf 6,9 Prozent. Viele Fachleute halten diese sogenannte Kernteuerung für aussagekräftiger als die Gesamtrate.

Das britische Pfund reagierte kaum auf die schwächere Inflation. Nur zeitweise konnte der Kurs zum US-Dollar etwas zulegen. Die britische Notenbank kämpft seit geraumer Zeit mit Zinserhöhungen gegen die starke Teuerung. Sinkt die Inflation rascher als erwartet, könnte das ihre Neigung zu weiteren Zinsanhebungen dämpfen./jkr/stk