Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Mit der Festnahme zweier mutmaßlicher russischer Spione am Mittwoch in Bayreuth sind laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mögliche Sprengstoffanschläge verhindert worden. "Unsere Sicherheitsbehörden haben mögliche Sprengstoffanschläge, die unsere militärische Hilfe für die Ukraine betreffen und unterminieren sollten, verhindert. Es ist ein besonders schwerer Fall der mutmaßlichen Agententätigkeit für Putins Verbrecherregime", sagte Faeser in einem Statement. "Wir werden solche Bedrohungspläne weiter durchkreuzen." Das Auswärtige Amt habe in dem Fall auch den russischen Botschafter einbestellt, bestätigte die Innenministerin.

Die deutschen Sicherheitsbehörden hätten seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine alle Schutzmaßnahmen gegen hybride Bedrohungen durch das russische Regime hochgefahren. "Wir werden die Ukraine weiterhin massiv unterstützen und uns nicht einschüchtern lassen", kündigte Faeser an. Jetzt gelte es, die Hintergründe und Verbindungen dieses Falls aufzuklären.

Der Vize-Vorsitzende des Geheimdienste-Kontrollgremiums des Bundestages, Roderich Kiesewetter (CDU), forderte angesichts des Falls Konsequenzen. "Es zeigt sich, dass wir vergleichsweise schlecht bei der Spionageabwehr aufgestellt sind und es in vielen Bereichen noch wenig Sensibilität für die Gefährdung durch Russland nahestehende Bürger gibt", sagte Kiesewetter dem Handelsblatt. "Der Fokus muss aber nicht nur verstärkt auf die deutschrussische Community gelegt werden, sondern auch auf russische Agenten, die noch in Deutschland sind oder sich mit Touristenvisa frei bewegen."

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April 18, 2024 07:43 ET (11:43 GMT)