MOSKAU (dpa-AFX) - Russland befürchtet nach der Tötung des hochrangigen iranischen Generals Ghassem Soleimani durch das amerikanische Militär, dass sich die Spannungen im Nahen Osten weiter verschärfen könnten. Das teilte das Außenministerium am Freitag in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge mit. Es sprach mit Blick auf das Vorgehen der Amerikaner von einem "abenteuerlichen Schritt". Soleimani habe sich für den Schutz der nationalen Interessen des Irans eingesetzt.

Der Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden war am Donnerstag bei einem US-Raketenangriff nahe dem Flughafen der irakischen Hauptstadt Bagdad ums Leben gekommen. Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, der Angriff sei auf Anweisung des Präsidenten Donald Trump erfolgt, um weitere Angriffe auf US-Diplomaten und Einsatzkräfte zu verhindern. Irans Präsident Hassan Ruhani drohte mit Vergeltung.

Der prominente russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschow warnte vor weiterer Gewalt im Irak. Nach dem Vorfall könnte es zu Zusammenstößen zwischen radikalen Schiiten und den USA kommen. "Kriege lassen sich leicht beginnen, aber nur schwer beenden", sagte er der Agentur Interfax zufolge. Die Nachrichten aus dem Iran seien beunruhigend und könnten sich auch auf den Atomkonflikt des Irans mit den USA auswirken. Die letzten Hoffnungen auf eine Lösung im Konflikt um das iranische Atomprogramm seien "bombardiert" worden./cht/DP/fba