Winterthur (awp) - Sulzer hat im ersten Semester 2023 klar mehr Umsatz erzielt als in der Vorjahresperiode. Nachdem der Traditionskonzern Anfang des Monates bereits die Prognosen für den Bestellungseingang erhöhte hatte, werden nun auch die Vorhersagen auch für den Umsatz und die Gewinnmarge erhöht.

Der Umsatz zog von Januar bis Juni um 5,6 Prozent auf 1,60 Milliarden Franken an, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Organisch, also bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte zogen die Verkäufe gar um 15,4 Prozent an. Alle drei Divisionen steigerten die Verkäufe im zweistelligen Prozentbereich.

Bereits bekannt war der Bestellungseingang. Dieser kletterte im ersten Halbjahr um gut 24 Prozent auf 1,99 Milliarden Franken. Und die neuen Aufträge sind sehr profitabel: Laut Angaben vom Dienstag lag die Bruttomarge des Bestellungseingangs mit 33,0 Prozent etwas höher als im Vorjahr.

Sulzer hatte vor zwei Wochen aufgrund dieses starken Wachstums auch bereits die Prognose für den Auftragseingang deutlich erhöht. Neu erwartet das Unternehmen in 2023 ein organisches Plus von 10 bis 14 Prozent.

Aufträge sprudeln in allen Divisionen

In der grössten Division Flow Equipment zogen die Bestellungen um über 25 Prozent an, gestützt vor allem von einem starken Energiegeschäft. Der Unterbereich Wasser blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil, während der Teilbereich Industrie einen leichten Rückgang der Aufträge verzeichnete.

Bei der Division Chemtech lag das Plus des Bestellungseingangs ebenfalls bei mehr als 25 Prozent, wobei sich das Segment "Renewables" besonders stark entwickelte. Und die Division Services erhielt immerhin gut 22 Prozent mehr Aufträge als im ersten Semester 2022.

Gewinn und Profitabilität verbessert

Der operative Gewinn ohne Abschreibungen und Einmaleffekte (EBITA) von Sulzer kletterte um gut 27 Prozent auf 162,4 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 1,1 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent. Zu dieser Verbesserung trugen die höheren Umsätze, die Preisgestaltung und ein besserer Produktmix bei.

Der Reingewinn erreichte 104,3 Millionen Franken, nach einem Verlust von 48,8 Millionen im Vorjahr. Seinerzeit hatten ein Abschreiber im Zusammenhang mit dem Rückzug aus Russland und die Schliessung des Geschäfts in Polen die Rechnung belastet.

Nach der Erhöhung der Prognose für den Bestellungseingang Anfang Juli, passt Sulzer nun auch die Vorhersagen für das Umsatzwachstum und die EBITA-Marge an. Neu wird im Gesamtjahr ein organisches Umsatzwachstum von 11 bis 13 Prozent (alt: 7-9%) erwartet sowie eine operative Gewinnmarge von rund 11 Prozent (>10%). Das Unternehmen geht von einer "anhaltend robusten Nachfrage" aus.

cf/ra