BERLIN (Dow Jones)--In Deutschland dürfte sich der Anstieg der Preise verlangsamen, da weniger Unternehmen als im Vormonat demnächst Preissteigerung planen, wie aus einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht. Die Preiserwartungen sanken für die Gesamtwirtschaft im Dezember auf 40,3 Punkte von 46,2 im November.

Am kräftigsten gingen die Preiserwartungen im verarbeitenden Gewerbe und Bauhauptgewerbe zurück, von 53,5 auf 42,0 bzw. von 38,4 auf 28,3 Punkte. Aber auch im Handel und bei den Dienstleistern planen Unternehmen seltener, ihre Preise zu erhöhen. Dort sanken die Preiserwartungen von 50,6 auf 42,0 bzw. von 41,4 auf 38,1 Punkte.

"Damit dürfte sich der Anstieg der Erzeuger- und Verbraucherpreise in den kommenden Monaten allmählich verlangsamen. Allerdings werden die Inflationsraten weiterhin hoch bleiben", sagte Timo Wollmershäuser, der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen.

Die kräftigsten Preisanhebungen werden der Umfrage zufolge im Lebensmittel-Einzelhandel geplant. Dort liegen die Preiserwartungen bei 83,7 nach 94,7 Punkten im November. Auch bei den Drogerien und im Spielwaren-Handel gaben die Preiserwartungen nach, auf 72,0 von 91,4 bzw. auf 77,0 von 94,5 Punkten.

In anderen Branchen deuten sich hingegen deutlichere Preissteigerungen an. In der Gastronomie planen mehr Unternehmen Preisanhebungen (63,4 nach 57,1). Das gilt auch für den Einzelhandel mit Bekleidung (52,9 nach 32,4) sowie mit Heimtextilien und Teppichen (70,6 nach 48,2). Einzig die Papierindustrie plant derzeit Preissenkungen (minus 28,1 nach minus 10,8).

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January 10, 2023 02:15 ET (07:15 GMT)