BERLIN (AFP)--Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) legt das als schwerfällig kritisierte Beschaffungswesen der Bundeswehr in neue Hände. Pistorius entband die Präsidentin des Bundeswehr-Beschaffungsamts in Koblenz, Gabriele Korb, von ihrem Amt, wie er am Mittwoch in Berlin sagte. Korbs bisherige Stellvertreterin Annette Lehnigk-Emden solle als künftige Präsidentin "einen neuen Drive in die Geschichte reinkriegen", sagte Pistorius.

Ziel sei, "dass wir schneller sind und effektiver und dann eben auch zu schnelleren Beschaffungen kommen", betonte der Verteidigungsminister. Dies sei nötig, "weil wir an jeder Beschleunigungsschraube drehen wollen und müssen, die wir finden können".

Die Koblenzer Mammutbehörde mit ihren mehr als 10.000 Beschäftigten ist für die Ausstattung der Bundeswehr mit leistungsfähiger und sicherer Wehrtechnik zuständig. Sie gilt seit Jahren als dringend reformbedürftig - Kritiker sehen in ihr den Inbegriff für Ineffizienz, Schwerfälligkeit und Bürokratie der Bundeswehr.

Mit der geplanten Ertüchtigung der Bundeswehr vor dem Hintergrund der von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine festgestellten "Zeitenwende" wurde der Reformbedarf umso dringlicher - die Bundeswehr braucht möglichst rasch neue Waffensysteme. Pistorius sagte am Mittwoch, dass sich die künftige Behördenchefin im Vizeamt als "ausgewiesene Expertin" für die Aufgabe empfohlen habe.

"Sie hat sich bewiesen als Vizepräsidentin, indem sie sehr dynamisch und zielgerichtet die Probleme anging", sagte der Minister. "Das kann sie jetzt in verantwortlicher Position als Präsidentin noch besser."

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March 29, 2023 11:51 ET (15:51 GMT)