Zürich (awp) - Der Personaldienstleister Adecco veröffentlicht am Dienstag, 7. Mai die Ergebnisse zum ersten Jahresviertel 2019. Insgesamt zwei Analysten haben zum AWP-Ausblick beigetragen.

FOKUS: Der Personaldienstleister Adecco dürfte im Startquartal das schwächere wirtschaftliche Umfeld zu spüren bekommen haben. So gehen Analysten davon aus, dass der Umsatz (organisch, arbeitstagsbereinigt) rückläufig war.

Diese Prognose wird primär mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa begründet. Der Analyst der ZKB verweist dabei auch auf eine hohe Vergleichsbasis für verschiedene Länder, insbesondere den wichtigen Markt Frankreich.

Adecco selber hatte Ende Februar vor Optimismus gewarnt. So sei nämlich der Umsatz im Januar 2019 - organisch und arbeitstagbereinigt - um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken; und im Februar sei dann gar nochmals eine leichte Verlangsamung eingetreten.

Allerdings gibt es ein gewisses Überraschungspotenzial. So haben die beiden grössten Konkurrenten, Randstadt und Manpower, im Startquartal unterschiedlich abgeschnitten. Randstad legte beim organischen Wachstum leicht zu und vermeldete Marktanteilsgewinn in diversen Ländern, Manpower hingegen büsste gut 2,2 Prozent an Umsatz ein (zu konstanten Wechselkursen).

Auch bei den Gewinnzahlen werden insgesamt tiefere Werte als in der Vorjahresperiode erwartet.

Von Interesse sind ausserdem die Angaben zum Start ins neue Quartal sowie zum Wachstums- und Sparprogramm "GrowTogether". Vontobel erwartet, dass sich positive Effekte aus dem Programm in den kommenden Quartalen graduell bemerkbar machen sollten.

ZIELE: Bei Adecco gibt es nur Mittelfrist- und keine Jahresziele. Diese wurden im vergangenen September bestätigt. Laut diesen will der Personaldienstleister viermal schneller als die gesamte Wirtschaft wachsen.

Gleichzeitig strebt das Management Effizienzsteigerungen an. So soll das Wachstums- und Sparprogramm "GrowTogether" ab 2020 Einsparungen von 250 Millionen Euro bringen. Ausserdem sieht sich das Management einer "progressiven" Dividendenpolitik verpflichtet, selbst in Zeiten einer Rezession.

PRO MEMORIA: Im April ernannte Adecco Jan Gupta mit Wirkung zum 6. Mai 2019 zum Präsidenten der Adecco-Mark Modis. Er wird damit auch Einsitz in der Geschäftsleitung von Adecco nehmen. Unter der Marke hat Adecco vor gut einem Jahr sein Industrie 4.0-Geschäft gebündelt.

Im März schloss Adecco das im September gestartete Aktienrückkaufsprogram über 150 Millionen Euro ab. Konkret wurden über eine zweite Linie an der Schweizer Börse 2,07 Prozent des Aktienkapitals zurückgekauft.

AKTIENKURS: Die Adecco-Aktien haben seit Jahresbeginn mit einem Plus von rund 26 Prozent stark zugelegt. Im Vorjahr büssten die Titel allerdings auch gut 38 Prozent ein.

Homepage: www.adeccogroup.com

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