"Das europäische Wettbewerbsrecht ist ein gutes, aber braucht ein Update", sagte Weber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Mittwoch). Die EU sehe sich "neuartiger, auch aggressiver Konkurrenz ausgesetzt" – sei es aus den USA unter Präsident Donald Trump oder aus China. Deshalb müsse die EU in Ausnahmefällen die Möglichkeit haben, Großfusionen zu erlauben und europäische Champions zu fördern: "Im deutschen Wettbewerbsrecht gibt es für kartellrechtlich untersagte Zusammenschlüsse die Ministererlaubnis. Ich wünsche mir so eine europäische Ministererlaubnis."

Weber sagte, er werde sich im Falle seiner Wahl zum EU-Kommissionspräsidenten für "mehr Handelsabkommen, mehr Binnenmarkt, mehr Infrastruktur und mehr Forschung" einsetzen: "Denn auch bei der Entwicklung neuer Technologien muss Europa souverän sein – im Zweifel auch mit staatlicher Unterstützung. Ohne staatliches Geld wäre aus Airbus kein weltweit wettbewerbsfähiger Konzern geworden."

Forderungen nach Einführung von Mindestlöhnen und einer Arbeitslosenversicherung in der EU erteilte der CSU-Politiker dagegen eine Absage.