Steigende Ausgaben für Logistikzentren, Rabatte und den Start ins Kosmetikgeschäft sorgten im ersten Quartal für einen Verlust von 15 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch zu einem Gewinn von rund fünf Millionen Euro gereicht. "Die Investitionen waren nötig, um das Wachstum hoch zu halten. Und Wachstum ist für Zalando wichtiger als Profitabilität", sagte Vorstandsmitglied Rubin Ritter am Dienstag zu Journalisten. Die Erlöse kletterten dank neuer Kunden um 22 Prozent auf fast 1,2 Milliarden Euro.

An der Börse fand dies Anklang. Die im Mittelwerteindex MDax notierte Aktie gewann mehr als drei Prozent. Das Wachstum zeige, dass Zalando im deutschen Modehandel seinen Marktanteil ausbauen könne, argumentierten die Analysten von Baader Helvea. Im Gegensatz zu der Onlineplattform hatten die deutschen Einzelhändler im März das vierte Mal in Folge an Umsatz eingebüßt.

Ritter geht weiterhin davon aus, im Gesamtjahr die Erlöse zwischen 20 und 25 Prozent zu steigern. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) soll letztlich zwischen 220 und 270 Millionen Euro liegen. Das erste Quartal trägt dazu fast nichts bei. Da lag das Betriebsergebnis bei 400.000 Euro. Im laufenden Jahr will das 2008 gegründete Berliner Unternehmen mit nunmehr fast 15.500 Mitarbeitern erstmals seit einem halben Jahrzehnt wieder in neue Märkte eintreten. Welche zwei Länder das sein sollen, wollte Ritter nicht verraten.

Zufrieden zeigte sich Ritter mit dem Start ins Kosmetikgeschäft im März. Das sei erfolgreich angelaufen. Dabei setzt sich Zalando hohe Ziele: "Wir wollen zur führenden Onlineplattform für Kosmetika werden." Bisher würden Lippenstifte und Co. im Vergleich zu Mode relativ selten online verkauft. Noch konzentriert sich Zalando in dem Bereich auf weibliche Kunden in Deutschland, kann sich laut Ritter allerdings vorstellen, das Angebot auf andere Länder und auch Männer auszuweiten.

Um im Wettbewerb mit den britischen Konkurrenten Asos und Boohoo zu bestehen, die einen besonders jungen Kundenstamm haben, bot Zalando zuletzt verstärkt auch günstigere Marken auf seiner Plattform an. Das habe die Bestellungen in die Höhe getrieben, aber den Wert des durchschnittlichen Warenkorbes etwas gesenkt, sagte Ritter. Boohoo hatte seinen Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr nahezu verdoppelt und Asos kam im Geschäftshalbjahr per Ende Februar auf ein Erlösplus von 27 Prozent.