Axel Springer startet in neue Phase langfristigen Wachstums
Berlin (ots) - Hohe Investitionen in strategische Wachstumsfelder /
Partnerschaft mit KKR eröffnet neue Spielräume / Stabiler organischer Umsatz in
schwierigem Marktumfeld / Digitale Medien steigern organischen Umsatz um 4,8
Prozent / Bereinigte EBITDA-Rendite von 20,3 Prozent / Dividendenvorschlag in
Höhe von EUR 1,16 je Aktie

Axel Springer hat im Geschäftsjahr 2019 wichtige Voraussetzungen für eine neue
Phase langfristigen Wachstums geschaffen. Das Unternehmen trieb seine Wachstums-
und Investitionsstrategie konsequent weiter voran und untermauerte damit sein
Ziel, Weltmarktführer im digitalen Journalismus und bei digitalen
Rubrikenangeboten zu werden. In einem zunehmend herausfordernden
wirtschaftlichen Umfeld investierte das Unternehmen in bestehende Geschäfte und
stärkte seine Marktposition durch ergänzende Akquisitionen. Nach Vollzug des
Übernahmeangebots im Dezember 2019 startete Axel Springer zudem in die
strategische Partnerschaft mit KKR, die dem Unternehmen neue Spielräume für
beschleunigtes Wachstum eröffnet.

Der Jahresabschluss für 2019 wurde durch anhaltend hohe Wachstumsinvestitionen,
herausfordernde Konjunkturbedingungen, erhebliche Konsolidierungseffekte und
deutliche Restrukturierungsaufwendungen geprägt. Der Konzernumsatz lag im
abgelaufenen Geschäftsjahr organisch - also konsolidierungs- und
währungsbereinigt - auf dem Niveau des Vorjahres. Die digitalen Medien wuchsen
organisch mit 4,8 Prozent. Ihr Anteil am Konzernumsatz erhöhte sich von 70,6
Prozent im Vorjahr auf 73,3 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Rendite im Konzern
erreichte trotz hoher Investitionen und Rückstellungen für Restrukturierungen
20,3 Prozent nach 23,2 Prozent im Vorjahr.

Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE: "2019 war für
Axel Springer ein besonderes Jahr. Wir haben die Grundlagen für weiteres
langfristiges Wachstum in einem anspruchsvollen Marktumfeld gelegt. Jetzt
starten wir mit unserem Partner KKR in eine neue Phase. Wir werden zukünftig
massiv in digitalen Journalismus und in digitale Rubrikenangebote investieren,
um in beiden Feldern weltweit führend zu werden."

Der Konzernumsatz von Axel Springer belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr
auf EUR 3.112,1 Mio. nach EUR 3.180,7 Mio. im Vorjahr. Hier wirkten sich vor
allem Konsolidierungseffekte aus der Veräußerung der @Leisure-Gruppe zur
Jahresmitte 2019, von aufeminin ab April 2018 sowie der Printaktivitäten in der
Slowakei ab Juli 2018 aus. Organisch blieb der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr
mit plus 0,1 Prozent stabil. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA lag bei EUR
630,6 Mio. (Vj.: EUR 737,9 Mio.). Damit erreichte Axel Springer auch in einem
wirtschaftlich herausfordernden Umfeld eine bereinigte EBITDA-Rendite von 20,3
Prozent (Vj.: 23,2 Prozent). Organisch sank das bereinigte EBITDA um 11,0
Prozent. Dieser deutliche Rückgang ist zum überwiegenden Teil auf
Rückstellungen
für die umfangreichen laufenden Restrukturierungsmaßnahmen im Subsegment News
Media National zurückzuführen.

Bedingt durch gestiegene planmäßige Abschreibungen sank das bereinigte EBIT
stärker als das bereinigte EBITDA und ging gegenüber dem Vorjahr um 21,5 Prozent
auf EUR 414,5 Mio. zurück (Vj.: EUR 527,9 Mio.). Auch hier wirkten sich in
erster Linie Konsolidierungs- und nur zu einem geringen Teil Währungseffekte
aus. Der organische Rückgang lag bei 16,8 Prozent. Ähnlich wie beim bereinigten
EBITDA wurde der organische Rückgang hauptsächlich durch Rückstellungen für
die
angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen verursacht. Die Rendite lag mit 13,3
Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (16,6 Prozent).

Der bereinigte Konzernüberschuss belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf
EUR 263,7 Mio. (Vj.: EUR 335,7 Mio.). Axel Springer erwirtschaftete damit ein
bereinigtes Ergebnis je Aktie von EUR 2,02 nach EUR 2,73 im Vorjahr. Der
berichtete Konzernüberschuss verminderte sich von EUR 208,4 Mio. auf EUR 134,6
Mio. Das berichtete Ergebnis je Aktie lag damit bei EUR 0,92 (Vj.: EUR 1,68).

Der frei verfügbare Cashflow (FCF) ohne Berücksichtigung von Effekten aus
Immobilientransaktionen an den Unternehmensstandorten ging im Geschäftsjahr 2019
auf EUR 320,1 Mio. zurück (Vj.: EUR 419,6 Mio.). Die Nettoverschuldung im
Konzern stieg u. a. aufgrund der getätigten Akquisitionen von EUR 1.249,2 Mio.
am Jahresende 2018 auf EUR 1.953,0 Mio. zum 31. Dezember 2019. Axel Springer
kann weiterhin auf langfristige Kreditlinien in Höhe von EUR 1.500,0 Mio.
zurückgreifen. Zum 31. Dezember 2019 hatte der Konzern EUR 1.160,5 Mio. (31.
Dezember 2018: EUR 453,0 Mio.) der bestehenden langfristigen Kreditlinien in
Anspruch genommen. Im Geschäftsjahr 2019 beschäftigte der Konzern
durchschnittlich 16.120 Mitarbeiter (Vj.: 16.350).

Für das Geschäftsjahr 2019 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der
Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 1,16 je Aktie
(Vj.: EUR 2,10) vor.

Investitionen in digitale Wachstumsgeschäfte und strategische Partnerschaft mit
KKR

Im Geschäftsjahr 2019 investierte Axel Springer in bestehende Aktivitäten und in
ergänzende Akquisitionen. So baute StepStone in der ersten Jahreshälfte sein
Kompetenzportfolio mit den Zukäufen von Studydrive, PersonalMarkt Services und
dem US-Unternehmen Appcast aus. Die AVIV Group verstärkte sich als Europas
führender Anbieter von Immobilienanzeigen mit dem auf Makler ausgerichteten
französischen Unternehmen MeilleursAgents. Darüber hinaus erwarb die AVIV Group
alle Minderheitsanteile der Immowelt Gruppe und ist nun alleiniger Eigentümer.
Das Segment News Media erweiterte seine Kompetenzen im Bereich
Paid-Content-Technologie durch den Erwerb von CeleraOne. Bei den
journalistischen Angeboten wird Axel Springer in den nächsten drei Jahren 100
Millionen Euro in digitale Wachstumsprojekte bei BILD und WELT investieren. Der
Fokus liegt dabei auf Live-Berichterstattung, Paid Content und Sport.
International investiert Axel Springer unter anderem in das weitere Wachstum von
Insider Inc. und upday.

Mit KKR hat Axel Springer einen starken Partner gewonnen, um in den kommenden
Jahren vermehrt in seine strategischen Wachstumsfelder zu investieren. Das im
Juni 2019 angekündigte öffentliche Übernahmeangebot von KKR wurde im Dezember
2019 nach Eintritt sämtlicher Vollzugsbedingungen abgeschlossen. KKR hält
nunmehr 45,0 Prozent der Aktien der Axel Springer SE (Stand: Februar 2020).
Nachdem der Streubesitz auf aktuell 3,5 Prozent gesunken ist, plant Axel
Springer die Einstellung der Börsennotierung. In diesem Zusammenhang kündigte
KKR am 23. Januar 2020 ein Delisting-Erwerbsangebot an die Aktionäre des
Unternehmens zu einem Angebotspreis von EUR 63,00 je Aktie an. Die Frist zur
Annahme dieses Angebots begann mit Veröffentlichung des öffentlichen
Delisting-Erwerbsangebots am 21. Februar 2020 und wird mit Ablauf des 20. März
2020 enden. Vorstand und Aufsichtsrat der Axel Springer SE haben sich in einer
gemeinsamen begründeten Stellungnahme am 27. Februar 2020 zum öffentlichen
Delisting-Erwerbsangebot geäußert.

Axel Springer erwartet 2020 Konzernumsatz auf Vorjahresniveau

Sofern in der Prognose auf den zweistelligen Prozentbereich Bezug genommen wird,
bezieht sich dies in Anlehnung an den englischen Begriff "Teens" auf den Bereich
von mindestens 10 Prozent und höchstens 20 Prozent. Demgegenüber sind mit
"deutlich unter Vorjahr" bzw. "deutlich über Vorjahr" Abweichungen gegenüber dem
Vorjahr von mehr als 20 Prozent gemeint.

Für das Geschäftsjahr 2020 rechnet Axel Springer im Konzern mit einer
Entwicklung der Umsatzerlöse auf dem Niveau des Vorjahres. Für das bereinigte
EBITDA geht das Unternehmen aufgrund erhöhter Investitionen in zukünftiges
Wachstum von einem Rückgang im niedrigen bis mittleren zweistelligen
Prozentbereich aus. Für das bereinigte EBIT erwartet Axel Springer aufgrund
erhöhter Abschreibungen einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

Die Umsatzerlöse im Segment Classifieds Media werden voraussichtlich ein
Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zeigen.
Konsolidierungseffekten insbesondere aus der Erstkonsolidierung von Appcast ab
Juli 2019 und MeilleursAgents ab Oktober 2019 steht in erster Linie der
Entkonsolidierungseffekt bedingt durch den Verkauf der @Leisure-Gruppe ab Juni
2019 entgegen. Für das bereinigte EBITDA wird aufgrund von erhöhten
Investitionen in zukünftiges Wachstum mit einem Rückgang im hohen zweistelligen
Prozentbereich gerechnet. Beim bereinigten EBIT rechnet Axel Springer aufgrund
erhöhter Abschreibungen mit einem Ergebnis deutlich unter Vorjahr.

Im Segment News Media geht der Konzern für das Geschäftsjahr 2020 überwiegend
marktbedingt von einem Rückgang der Umsatzerlöse im niedrigen einstelligen
Prozentbereich aus. Beim bereinigten EBITDA erwartet Axel Springer einen Wert
auf dem Vorjahresniveau, wohingegen das Unternehmen beim bereinigten EBIT
aufgrund erhöhter Abschreibungen von einem Rückgang im mittleren einstelligen
Prozentbereich ausgeht. Im Segment Marketing Media rechnet Axel Springer mit
einem Anstieg der Umsatzerlöse im niedrigen bis mittleren einstelligen
Prozentbereich. Beim bereinigten EBITDA sollte die Entwicklung auf
Vorjahresniveau liegen. Beim bereinigten EBIT geht der Konzern von einem
Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus.

Für das Segment Services/Holding wird ein Rückgang der Erlöse im hohen
einstelligen Prozentbereich erwartet. Für das bereinigte EBITDA rechnet Axel
Springer mit einer Entwicklung auf dem Niveau des Vorjahres. Beim bereinigten
EBIT geht der Konzern von einem Anstieg (Verbesserung) im mittleren einstelligen
Prozentbereich aus.

Segmente: StepStone und AVIV Group wachsen trotz schwierigen Marktumfelds -
digitale Aktivitäten bei News Media steigern Umsatzanteil auf rund 43 Prozent

Im Geschäftsergebnis des Segments Classifieds Media schlugen sich 2019 sowohl
nennenswerte Konsolidierungseffekte als auch das herausfordernde
gesamtwirtschaftliche Umfeld nieder. Im Vergleich zum Vorjahr blieben die
Umsatzerlöse mit EUR 1.213,8 Mio. stabil (Vj.: EUR 1.212,5 Mio.). Organisch
steigerte Classifieds Media den Umsatz um 3,0 Prozent. Die Erlöse von StepStone
legten dabei organisch um 2,7 Prozent zu. Die in der AVIV Group
zusammengefassten Aktivitäten verbesserten den organischen Umsatz um 2,8
Prozent.

Das bereinigte EBITDA des Segments ging um 3,8 Prozent auf EUR 468,4 Mio. zurück
(Vj.: EUR 487,2 Mio.). Organisch erreichte das bereinigte EBITDA das Niveau des
Vorjahres. Im bereinigten EBITDA wirkten sich signifikante negative
Konsolidierungseffekte aus der Entkonsolidierung der @Leisure-Gruppe sowie
negative Ergebnisbeiträge neu erworbener Gesellschaften in der StepStone-Gruppe
sowie bei den Hybrid-Makler-Aktivitäten der AVIV Group aus. Beide Subsegmente
investierten zudem in erheblichem Umfang in Marketing, Produkte und Technologie.
Classifieds Media erreichte eine bereinigte EBITDA-Rendite von 38,6 Prozent
(Vj.: 40,2 Prozent). Das bereinigte EBIT im Segment Classifieds Media ging um
7,1 Prozent von EUR 406,7 Mio. auf EUR. 377,9 Mio. zurück, organisch wurde ein
Rückgang von 2,8 Prozent verzeichnet. Die Abschreibungen stiegen um 12,5 Prozent
auf EUR 90,6 Mio. (Vj.: EUR 80,5 Mio.).

Im Segment News Media legte der digitale Anteil an den Umsatzerlösen von 38,5
Prozent im Vorjahr auf 42,8 Prozent zu. BILDplus und WELTplus steigerten die
Zahl der digitalen Abonnenten auf insgesamt rund 568.000 (Vj.: 512.000).
Erfreulich entwickelten sich zudem die digitalen Angebote von Insider Inc. und
upday. Der Segmentumsatz verminderte sich durch marktbedingte Rückgänge im
Printgeschäft sowie durch Konsolidierungseffekte um 4,4 Prozent auf EUR 1.430,9
Mio. (Vj.: EUR 1.496,2 Mio.). Organisch gingen die Erlöse um 3,9 Prozent zurück.

Das bereinigte EBITDA blieb mit EUR 138,5 Mio. deutlich unter dem Wert des
Vorjahres (EUR 228,2 Mio.). Neben der rückläufigen Umsatzentwicklung im
Printgeschäft schlugen sich hier vor allem Rückstellungen für die
Restrukturierungsmaßnahmen im Bereich News Media National nieder. Organisch lag
das bereinigte EBITDA um 37,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die bereinigte
EBITDA-Rendite ging von 15,3 Prozent auf 9,7 Prozent zurück. Das bereinigte EBIT
im Segment News Media verringerte sich um 54,4 Prozent von EUR 158,2 Mio. auf
EUR 72,1 Mio. Der gegenüber dem Rückgang des bereinigten EBITDA deutlichere
Abfall des bereinigten EBIT ist im Wesentlichen durch planmäßige Abschreibungen
bedingt, deren Abnahme um 5,2 Prozent auf EUR 66,4 Mio. (Vj.: EUR 70,0 Mio.)
unterproportional ausfiel.

Das Segment Marketing Media steigerte den Umsatz leicht um 0,8 Prozent auf EUR
421,5 Mio. (Vj.: EUR 418,3 Mio.). Bereinigt um Konsolidierungs- und
Währungseffekte legte der Umsatz um 9,3 Prozent zu. Hierzu trugen unter anderem
spürbare Zuwächse bei idealo und Awin bei.

Die gute Geschäftsentwicklung führte zu einem deutlichen Anstieg des bereinigten
EBITDA um 20,3 Prozent auf EUR 107,8 Mio. (Vj.: EUR 89,6 Mio.). Organisch legte
das EBITDA um 26,1 Prozent zu. Marketing Media verbesserte die bereinigte
EBITDA-Rendite damit von 21,4 Prozent im Vorjahr auf 25,6 Prozent. Das
bereinigte EBIT im Segment Marketing Media stieg um 26,1 Prozent von EUR 66,0
Mio. auf EUR 83,3 Mio. Orga- nisch belief sich das Wachstum auf 34,4 Prozent.
Die Abschreibungen sind im Berichtszeitraum um 4,0 Prozent auf EUR 24,5 Mio.
gestiegen (Vj.: EUR 23,6 Mio.).

Die Umsatzerlöse im Segment Services/Holding gingen gegenüber dem vergleichbaren
Vorjahreszeitraum um 14,4 Prozent zurück und lagen bei EUR 46,0 Mio. (Vj.: EUR
53,7 Mio.). Wesentlich war hier unter anderem der marktbedingte Rückgang im
Geschäft mit Druckerzeugnissen. Das bereinigte EBITDA ging auf EUR -84,1 Mio.
(Vj.: EUR -67,0 Mio.) zurück. Dieser Rückgang resultierte aus dem Wegfall von
Einmalerträgen, geringeren Erlösen und einem höheren Projektaufwand. Das
bereinigte EBIT im Segment Services/Holding lag bei EUR -118,6 Mio. (Vj.: EUR
-103,0 Mio.). Die Abschreibungen lagen mit EUR 34,5 Mio. unter dem Niveau des
Vorjahres (EUR 36,0 Mio.).

Pressekontakt:

Axel Springer SE
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jorg.keller@axelspringer.com

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OTS:               Axel Springer SE
ISIN:              DE0005501357