Das Vorsteuerergebnis werde "im deutlichen zweistelligen Prozentbereich" schrumpfen, teilte das Institut am Donnerstag in Düsseldorf mit. Zu Jahresbeginn hatte das Geldhaus noch einen Rückgang von rund zehn Prozent prognostiziert. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern werde damit unter zehn Prozent fallen - damit aber immer noch deutlich über dem Durchschnitt des deutschen Bankenmarktes von fünf Prozent liegen. "Wir machen mehr Geschäft, erzielen aber weniger Erträge", sagte Finanzchef Paul Hagen: "Es sind keine goldenen Zeiten."

Die Bank war in den vergangenen Jahren auf Expansionskurs gegangen und wirbt verstärkt um deutsche Mittelständler und Privatkunden. "Wir investieren kräftig in unser Wachstum, weil wir für uns noch erhebliches Potential im deutschen Markt sehen", sagte HSBC-Deutschland-Chefin Carola von Schmettow. Unter anderem muss das Institut seine Infrastruktur ausbauen, um die Wertpapierabwicklung für die Commerzbank zu übernehmen. HSBC Deutschland habe auch die Zahl der Mitarbeiter aufgestockt und beschäftigte im Juli erstmals mehr als 3000 Menschen. Wachsen konnte das Institut etwa im Geschäft mit vermögenden Privatkunden, hier konnte es etwa 500 Millionen Euro an Neugeldern einsammeln.

Die Gewinne schrumpften im ersten Halbjahr aber deutlich. Der Überschuss vor Steuern brach um fast die Hälfte auf 83,6 Millionen Euro ein, vor Jahresfrist waren es - getrieben auch von positiven Sondereffekten - noch 153,2 Millionen Euro. Im zweiten Halbjahr wolle das Geldhaus nun aber "ein Stück aufholen", sagte Hagen.

HSBC Deutschland begleitet auch zahlreiche heimische Firmenkunden ins Ausland und greift dabei auf das Netzwerk des Mutterkonzerns HSBC zurück, der in knapp 70 Ländern vertreten ist. Viele Geschäfte, die dann im Ausland abgeschlossen werden, landen dann indes aber nicht in den Büchern der deutschen Tochter. Für die HSBC-Gruppe sehe das Geschäft deshalb erfreulich aus, sagte von Schmettow.