FRANKFURT (dpa-AFX) - Die nächste Gewinnwarnung eines Dax-Wertes hinterlässt am Freitag bei Daimler tiefe Spuren beim Aktienkurs. Am Mittwoch musste der Gesundheitskonzern Fresenius seine Prognosen anpassen, am Donnerstag folgte HeidelbergCement und nun der Autobauer aus Stuttgart.

Dessen Papiere sackten am Nachmittag nach der Mitteilung mit 48,77 Euro schlagartig auf den tiefsten Stand seit dem Sommer 2013 ab. Zuletzt zeigten sie sich mit 50,82 Euro - ein Abschlag von etwa 3 Prozent - immerhin ein wenig erholt. Im Dax gehörten sie damit aber weiter zu den großen Verlierern - gemeinsam mit vielen anderen Werten aus dem Autosektor.

Daimler hatte angekündigt, der operative Gewinn (Ebit) werde 2018 statt eines nur leichten Rückganges nun "deutlich" unter dem Wert des Vorjahres erwartet. Laut Analyst Jose Asumendi von JPMorgan steht dies mit Anpassungen bei den Erwartungen an die Pkw-Sparte Mercedes und im Busgeschäft in Zusammenhang. Mercedes habe mit den Dieselumrüstungen zu tun, bei Bussen stehe es mit einer nachlassenden Nachfrage in einigen Märkten in Verbindung.

Am Markt hieß es außerdem, die Eckdaten für das dritte Quartal von Daimler hätten die Erwartungen deutlich verfehlt. Nach ersten Berechnungen ging das Ebit von 3,41 Milliarden auf 2,49 Milliarden Euro zurück. Vor allem in der Pkw-Sparte Mercedes brach das operative Ergebnis um mehr als ein Drittel ein. Neben den Folgen der Dieselkrise argumentierte Daimler hier auch mit Auslieferungsverzögerungen bei Mercedes-Benz Vans.

Im Autosektor ging es am Freitag insgesamt sehr trist zu, wie mehr als 3-prozentige Verluste beim europäischen Branchenindex Stoxx 600 Automobiles & Parts zeigen. Neben Daimler wurde die Stimmung auch von vorsichtigeren Marktausblicken des Reifenherstellers Michelin und des Autozulieferers Continental belastet./tih/bek/fba