"Wir sehen ein breites Interesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette", sagte der für Brief und Paket in Deutschland zuständige Vorstand Tobias Meyer am Freitag in Köln. Dies gelte abseits der klassischen Automobilhersteller auch für Zulieferer aus dem Bereich von Elektrofahrzeugen bis hin zu Nutzern des Fahrzeugs. "Wir sind weiter offen." In einigen Bereichen gebe es bereits "konkretere Gespräche".

Für die Post sind aktuell 10.000 StreetScooter produziert worden. Der Konzern will die Fahrzeuge nutzen, um sein Ziel zu erreichen, im Jahr 2050 in der Logistik klimaneutral zu arbeiten. Um die StreetScooter auf die Straße zu bringen, hat der Konzern bundesweit rund 13.500 Ladesäulen in seinen Depots und Zustellbasen installiert. Meyer zufolge soll die Zahl der von dem Konzern genutzten E-Fahrzeuge weiter steigen.

Die Post hatte sich 2014 alle Anteile an StreetScooter gesichert. Die Bonner bringen die in zwei eigenen Fabriken gefertigten Elektro-Transporter in erster Linie im eigenen Fuhrpark zum Einsatz. Die Post verkauft sie aber auch an Kunden außerhalb des Konzerns. Im Frühjahr hatte StreetScooter mit Jörg Sommer einen neuen Chef bekommen.

Wie es mit StreetScooter bei der Post weitergeht, ist offen. Post-Chef Frank Appel hatte in der Vergangenheit erklärt, der Konzern sei bei StreetScooter bereit zu Kooperationen mit Autokonzernen, schließe aber auch einen Börsengang oder den Einstieg eines Finanzinvestors nicht aus. Meyer sagte, der Konzern wolle StreetScooter mit einem Partner weiterentwickeln. Dabei werde sich die Post die notwendige Zeit nehmen. Er gehe davon aus, dass es StreetScooter auch in fünf Jahren noch geben werde.