ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Eon rechnet nach dem Brexit nicht mit großen negativen Folgen für sein wichtiges Geschäft in Großbritannien. "Die Konsequenzen für Eon sind wohl beherrschbar", sagte Vorstandschef Johannes Teyssen am Freitag in Essen. "Unser Geschäft in Großbritannien ist ein regionales." Allerdings liege in der Entwicklung des Pfundes ein Risiko. Eine schwächere britische Währung führt dazu, dass von Gewinnen auf der Insel bei der Umrechnung in Euro weniger übrig bleibt. Teyssen betonte zugleich, dass der Konzern auch Schulden in Pfund habe. Das wirke ausgleichend. Eon hat in Großbritannien rund fünf Millionen Strom- und Gaskunden.

"Das Votum ist eine immense Herausforderung - wirtschaftlich, aber mehr noch politisch", sagte Teyssen. Es müsse nun nicht nur in den kommenden Monaten geklärt werden, wie die Europäische Union ihr politisches und wirtschaftliches Verhältnis zu dem Vereinigten Königreich gestaltet. "Vielmehr müssen die europäischen Entscheidungsträger überzeugende Wege finden, wie diese Staatengemeinschaft wieder zu einem Anliegen der Menschen wird - auch wenn wir uns daran gewöhnt haben, viele Jahrzehnte in wachsendem Wohlstand und Frieden zu leben. Man darf dies nie für eine Selbstverständlichkeit halten."/enl/nmu/fbr