(neu: Abstufung durch CFRA im sechsten Absatz, Aktienkurs aktualisiert)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger von Henkel sorgen sich weiter um die Profitabilität des Konsumgüterkonzerns. Nachdem das bereinigte operative Ergebnis einmal mehr enttäuscht hatte, sackten die Vorzugsaktien am Dienstag um 5,2 Prozent auf knapp 87 Euro ab. Damit waren sie in einem schwachen Leitindex Dax das Schlusslicht.

Angesichts der auch insgesamt verfehlten Erwartungen an das erste Quartal seien die Jahresziele des Konsumgüterherstellers nun gefährdet, schrieb Analystin Pinar Ergun von der schweizerischen Großbank UBS. Sie bleibt daher vorsichtig. In den ersten drei Monaten des Jahres hatten negative Währungseffekte, höhere Rohstoffkosten sowie Investitionen die Ergebnisse von Henkel belastet.

Analyst John Ennis von der US-Investmentbank Goldman Sachs betonte, dass Henkel unter anderem beim Umsatzwachstum aus eigener Kraft, also ohne Zukäufe, die Erwartungen verfehlt habe. Laut dem Analysten Heiko Feber vom Bankhaus Lampe enttäuschten die Geschäfte mit Körper- und Haarpflegeprodukten sowie mit den konjunktursensiblen Klebstoffen.

Bereits bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2018 hatte Henkel die Markterwartung beim Gewinn verfehlt. Dies und die Ankündigung teurer Investitionen zur Ankurbelung des Wachstums hatten die Anteilscheine von Henkel Ende Januar um rund zehn Prozent in den Keller und damit zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren geschickt.

Von dem Rückschlag Ende Januar haben sich die Henkel-Papiere noch nicht wieder erholt. Seit Mitte Februar pendeln sie um die Markt von 88 Euro, bei der in den vergangenen Wochen immer wieder Käufer auf den Plan getreten waren.

Mit einem Minus von rund neun Prozent seit Jahresanfang haben die Henkel-Aktien zuletzt immer mehr den Anschluss zum Gesamtmarkt verloren. Zum Vergleich: Der Dax hat in diesem Zeitraum bereits ein Plus von 14,5 Prozent angehäuft. Analyst Jia Man Neoh vom Analysehaus CFRA nahm das Zahlenwerk von Henkel zum Anlass, die Papiere von "Sell" auf "Strong Sell" zu senken.

Henkel kämpft aktuell mit hohem Konkurrenzdruck. Deshalb will der Konsumgüterkonzern das zuletzt maue Wachstum mit zusätzlichen Investitionen ankurbeln, was die Ergebnisse zunächst einmal belastet. Der Markenartikel-Hersteller will damit das Konsumentengeschäft stärken und die digitale Transformation beschleunigen./la/bek/he