Im gesamten Geschäftsjahr 2017/18, das am 30. September endet, soll der Umsatz jetzt zwischen 6,4 und 7,4 Prozent steigen, wie der Konzern aus Neubiberg bei München am Mittwoch ankündigte. Zuvor war ein Plus zwischen vier und sieben Prozent angepeilt worden. Von den Erlösen soll auch mehr hängen bleiben: Die operative Marge soll 17,5 Prozent betragen. Im Mai hatte Infineon das Ziel auf 17 Prozent angehoben. "Das Automobilgeschäft läuft gut", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss. Die Elektromobilität bleibe ein Wachstumstreiber. "Der nun wieder stärkere Dollar gibt uns zusätzlichen Rückenwind."

Stark gefragt sind dem Infineon-Chef zufolge auch Antriebe für Industriemaschinen und Halbleiter für Haushalts- und Heimwerkergeräte, die immer häufiger batteriebetrieben sind. Im dritten Geschäftsquartal, das die Monate Mai bis Juni umfasst, legte der Umsatz um sechs Prozent auf 1,94 Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn kletterte um fünf Prozent auf 356 Millionen Euro. Das sind fünf Prozent mehr als vor Jahresfrist und mehr als die 333 Millionen Euro, mit denen Analysten im Schnitt gerechnet hatten. Die Segmentergebnis-Marge übertraf mit 18,3 Prozent ebenfalls die Erwartungen der Analysten. Die Aktie des Dax-Konzerns stieg vorbörslich um 1,8 Prozent.

Wegen der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung in immer mehr Lebensbereichen hatte Infineon im Mai den Bau einer neuen Chipfabrik im österreichischen Villach angekündigt. Dort sollen mit moderner 300-Millimeter-Fertigungstechnik sogenannte Leistungshalbleiter produziert werden; diese energiesparenden Chips steuern in Elektroautos, Zügen, Windkraftanlagen, Rechenzentren oder Netzteilen für Handys und Laptops möglichst effizient den Stromfluss. Bei solchen Spezialprodukten ist der bayerische Hersteller technologisch führend. "Wir erwarten einen weiter steigenden Bedarf unserer Kunden nach unseren Produkten und immer hochwertigeren, integrierten Lösungen", sagte Ploss.

Weil Infineon von langfristigen Wachstumstrends ausgeht, setzte sich der Konzern im Juni höhere Ziele für die nächsten Geschäftsjahre: 2019 soll der Umsatz um mindestens zehn Prozent steigen, danach im Schnitt um neun Prozent. Die operative Marge soll sukzessive steigen.