SANTA CLARA (awp international) - Der vor kurzem von einem überraschenden Wechsel an der Unternehmensspitze gebeutelte Chipkonzern Intel ist im zweiten Quartal kräftig gewachsen. Zudem blickt der zweitgrösste Chiphersteller optimistischer auf das laufende Jahr.

Zwischen April und Ende Juni sei der Umsatz um 15 Prozent auf 17 Milliarden Dollar gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Santa Clara mit. Der Gewinn zog um 78 Prozent auf 5 Milliarden Dollar an. Umsatz und Ergebnis fielen etwas besser aus als Experten erwartet hatten.

Die Aktie gab nachbörslich dennoch deutlich nach. Händler führten dies in ersten Einschätzungen darauf zurück, dass der Umsatz mit Chips für grosse Rechenzentren nicht so stark gestiegen sei wie erhofft. Der Bereich soll deutlich ausgebaut werden, um nicht mehr so abhängig vom zuletzt eher schwachen PC-Geschäft zu sein.

Im Juni hatte Intel denn noch gar nicht so lange amtierenden Unternehmenschef Brian Krzanich wegen einer früheren Mitarbeiter-Beziehung verloren. Er reichte seinen Rücktritt ein, nachdem der Chipkonzern von der Affäre erfuhr. Der bisherigen Finanzchef Robert Swan übernahm mit sofortiger Wirkung den Chefposten und den Sitz im Verwaltungsrat. Das soll aber zunächst nur eine Übergangslösung sein.

Eine interne Untersuchung habe zwar ergeben, dass die Beziehung einvernehmlich war, Krzanich habe damit jedoch gegen den Verhaltenskodex verstossen, hatte es geheissen. Der Manager war seit 1982 für Intel tätig gewesen, 2015 war er zum Vorstandschef ernannt worden. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder./zb/he