Zürich (awp) - Die Valoren von Roche sind am Donnerstag stark gefragt. Das Halbjahresresultat des Pharmakonzerns übertraf selbst die Prognosen der zuversichtlichsten Experten. Und auch die bereits zweite Erhöhung der Prognosen für das Gesamtjahr kommt gut an.

Die Roche-Genussscheine notieren um 9.50 Uhr um 2 Prozent höher bei 243,10 Franken und liegen damit deutlich an der Spitze des Blue-Chips-Tableaus. Getrieben von den gewichtigen Roche-Valoren legt der SMI zur gleichen Zeit um 1,1 Prozent zu.

Die Analysten zeigen sich in ihren ersten Reaktionen durchs Band äusserst angetan von den Roche-Zahlen. "Starke Resultate" übertitelt beispielsweise Goldmann Sachs den eigenen Kommentar und steht damit stellvertretend für die Einschätzung der Experten.

Roche übertraf mit seinen Zahlen die Konsenserwartungen auf allen Ebenen, wobei vor allem die gewichtige Pharmasparte sowohl auf der Umsatz- wie auch auf der Kostenebene deutlich besser abschnitt als erwartet und erhofft. Zusätzlich habe Roche gar noch etwas stärker als erwartet von der US-Steuerreform profitiert, ergänzt die Bank Vontobel.

Unter den etablierten Schlüsselmedikamenten verkaufte sich nicht zuletzt das von Nachahmerpräparaten bedrohte Brustkrebsmedikament Herceptin besser als vorausgesagt. Der Effekt der ersten Biosimilars sei limitiert, heisst es dazu bei Jeffries. Allerdings geht die Analystengemeinde wie auch das Roche-Management davon aus, dass sich der Umsatzrückgang im zweiten Semester auch bei Herceptin beschleunigen dürfte.

Erfreulich entwickelten sich weiter auch die jungen Präparate Ocrevus und Tecentriq. Ocrevus zur Behandlung von Multipler Sklerose trug dabei im ersten Halbjahr erstmals mehr als eine Milliarde Franken zum Gesamtumsatz bei.

Neben der Umsatzseite überzeugte Roche im Halbjahr aber auch mit gutem Kostenmanagement, lobt beispielsweise die Deutsche Bank.

Am Markt positiv aufgenommen werden zudem der nochmals erhöhte Ausblick auf das Gesamtjahr sowie die zuversichtlichen Kommentare von Roche-CEO Severin Schwan. Roche rechnet nun neu zu konstanten Wechselkursen mit einem Verkaufswachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.

gab/cf