BERLIN (dpa-AFX) - Der Online-Möbelversender Home24 hält trotz des enttäuschenden vergangenen Jahres an seinen Zielen für 2019 fest. Zum Jahresende 2019 wollen die Berliner die Gewinnschwelle erreichen, wie das Unternehmen am Mittwoch zur Bilanzvorlage bestätigte. Dabei soll das Umsatzwachstum auf oder oberhalb der Steigerungsraten des Jahres 2018 liegen.

Die Anleger reagierten erfreut: Die Home24-Aktie legte im frühen Handel um rund 6,5 Prozent zu und ist damit wieder mehr als 8 Euro wert. Die noch recht junge Börsenpräsenz der Rocket-Internet-Beteiligung ist bislang alles andere als eine Erfolgsstory: Vom Ausgabepreis von 23 Euro im Juni vergangenen Jahres und erst recht vom kurz darauf erreichten Rekordhoch von knapp 32 Euro ist die Aktie meilenweit entfernt.

Die Aktie des Investors Rocket Internet, der an Home24 noch mit rund einem Viertel beteiligt ist, reagierte am Vormittag kaum.

Den Weg zur Profitabilität von Home24 sollen im neuen Jahr neben Kostensenkungen und Initiativen zur Kundengewinnung auch bereits angestoßene Investitionen ebnen. Mit der Inbetriebnahme eines neuen Logistikzentrums in Halle sollen Aufträge künftig zügiger und effizienter abgewickelt werden können. Auch in Brasilien wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte ein weiteres Logistikzentrum hinzukommen.

Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz von Home24 währungsbereinigt um rund 18 Prozent auf 313 Millionen Euro, damit enttäuschte das Unternehmen jedoch. Erst im November hatte der Vorstand die Prognose für das währungsbereinigte Umsatzplus von rund 30 Prozent auf mehr als 20 Prozent gesenkt.

Allerdings habe das Unternehmen damit deutlich die Entwicklung des Online-Möbelmarktes übertroffen, der im vergangenen Jahr in den für Home24 relevanten Ländern nur um rund 10 Prozent gewachsen sei, hieß es in der Mitteilung weiter. Co-Firmenchef Marc Appelhoff sprach von einem "schwierigen Marktumfeld in Europa", in dem Home24 seinen Marktanteil weiter ausgebaut und die Bekanntheit der Marke erhöht habe.

Rund um das Shopping-Ereignis Black Friday im November habe Home24 die erfolgreichste Woche seit Bestehen des Unternehmens verzeichnet. Der hohe Auftragseingang führe allerdings dazu, dass ein Teil des Umsatzes erst im ersten Quartal 2019 realisiert werde. Diese Verschiebung wirkte sich auch auf die bereinigte Ebitda-Marge aus, die im Gesamtjahr 2018 minus 13 Prozent betrug. Zudem schlugen wichtige Anlaufinvestitionen des Unternehmens und eine Nachfrageflaute in Europa auf die Profitabilität.

Freuen kann sich Home24 bereits über das Geschäft in Brasilien, dort sei starkes Wachstum erzielt worden. Das Land sei die erste profitable Region mit einer bereinigten Ebitda-Marge von plus 1 Prozent im vergangenen Jahr gewesen./niw/tav/fba